Sonntag, 23. November 2014

LeGoullons Mandel Brezeln

Pünktlich zu der Zeit, da sich der Winter mit frostigem Atem ankündigt, beziehen nicht nur meine Aurikeln ihr Winterquartier, sondern Lukullus übernimmt die Vorherrschaft in meiner Küche und beharrt auf kalorienreiche Speisen, welche die kalte, blumenlose Jahreszeit versüßen.
Meine bevorzugte Quelle ist das kleine Büchlein "Der elegante Theetisch" vom Weimarer Mundkoch und Konditor Francois LeGoullon.
Meine Wahl fiel rasch auf die Mandel Brezeln und nachdem alle Zutaten in der Küche versammelt waren, wuchs die Vorfreude darauf, dem frühen 19. Jahrhundert mal wieder geschmacklich zu begegnen.
Just in time, when Winter announced itself with a frosty breath, not only my primula auriculae move into the greenhouse, but Lucullus also moves into my kitchen to claim his reign and order meals high in calories, to sweeten the cold and flowerless season.
My favourite source is the small booklet "Der elegante Theetisch" (The elegant thea table) of the Weimarian confectioner Francois LeGoullon.
I quickly fell for the almond pretzels (Mandel Brezeln) and after I've gathered all ingredients in my kitchen, I was delightedly looking foward to tasting the 19th century again.

1800, Francois LeGoullon, Der elegante Theetisch
(Quelle/source: googlebooks)

Zutaten
3/4 Pfund Mehl
1/2 Pfund Zucker
1/2 Pfund geriebene Mandeln mit Orangenblütenwasser
1/2 Pfund zerlassene Butter
8 Eier

Ingredients
3/4 pound of flour
1/2 pound of sugar
1/2 pound of grated almonds with orange blossom water
1/2 pound of melted butter
8 eggs

Da die Mengen zumeist recht üppig ausfallen, entschied ich mich wohlweislich nur die Hälfte der Zutaten zu nehmen und das war immer noch genug, um eine vielköpfige Familie satt zu bekommen!
As it's usually a whole lot, I decided on taking just the half of the ingredients, and that was still enough to feed a large family!

Zunächst wurde die Butter geschmolzen (ich habe mich für Sojabutter entschieden, obwohl der Wasseranteil dort als höher gilt)...
First I melted the butter (I've chosen soy butter, although it's said to be higher in water than common butter)...

...Mehl, Zucker und Mandeln wurden derweil gemischt. Und das Orangenblütenwasser! 
Es war meine erste Begegnung mit dieser Zutat und da LeGoullon Text lediglich von "etwas Orangenblüth=Wasser" spricht, war ich mir unsicher, wieviel davon die Mandeln denn nun vertragen würden.
Probieren geht über Studieren, sagte ich mir, und nippte an dem Wässcherchen und...uaahh!!!
Es ist als würde man sich ein Schlückchen aus einer Parfümflasche genehmigen. Also gab ich Teelöffelchen um Teelöffelchen zu den Mandeln, bis ich mit etwa 14 ml schließlich geschmacklich einverstanden war.
...while I mixed flour, sugar and almonds. And orange blossom water!
This was my very first encounter with this ingredient and as LeGoullon mentioned to take 'a bit of orange blossom water' without proper measurement, I was uncertain how much the dough would need.
The proof of the pudding is in the eatig, I said to myself, and took a sip and...uuuugh!!!
It felt as if I've taken a dram of a perfume bottle. I carefully added teaspoon after teaspoon, until it was okay at 14 ml for the whole dough.

Der Teig! Er geriet etwas flüssiger als erwartet.
Lag es an der Größe der Eier? An der Sojabutter? Oder würde er gar während der anberaumten Stunde Kühlzeit fester werden?
Nein, er wurde es nicht! Also gab ich noch ein wenig Mandeln und Mehl hinzu.
The dough! It was a bit more liquid than I expected it to be.
Was it because of the different size of eggs? Because of the soy butter? Or would it get better after the mentioned hour in a 'cool place'?
No, it did not! Finally I added some more almonds and flour.

Und dann wurden Brezeln aus dem Teig geformt. Auch hier ließ mich das Rezept ein wenig im Stich...oder sollte ich sagen, in der Kälte stehen?
Kleine Brezeln? Große Brezeln?
And then the dough had to be turned into pretzels. Once again the recipe left me to my own devices.
Small pretzels? Big pretzels?

Mittlere Brezeln! Und hier liegen sie schon - wie im Rezept empfohlen - auf einem Papier auf dem Backblech, mit grob zerstossenem Zucker bestreut, im Angesicht des aufgeheizten Ofens.
Im Ofen sollen sie bleiben, bis sie goldgelb (!) sind.
Ich habe den Ofen also auf 200°C vorgeheizt und sie dann bei 175 °C hineingeschoben und dann ging alles recht schnell, nach einer Viertelstunde etwa waren sie durchgebacken und goldgelb.
Medium pretzels! And here they are - like recommended in the recipe - on a papered baking tray, sprinkled with crushed sugar, facing the preheated oven.
They should remain in the oven until golden yellow (!).
I preheated the oven to 390°F and then put in the tray at 345°F and then it went quickly, after a quarter of an hour they've already were golden yellow and thoroughly baked.

Ja, vielleicht nicht ganz so goldgelb, denn ich hatte vergessen, die Brezeln mit Eigelb zu bestreichen, was dem Geschmack aber keinen Abbruch getan hat.
Yes, maybe not that golden yellow, because I've forgotten to glaze them with egg yolk, but that didn't influence the taste.

Der Geschmack! Sehr reichhaltig und sättigend, aber nicht sehr süß (wie so oft bei Gebäck aus der Zeit).
Ein leichter Orangenblütenhauch haftet dem Gebäck an. Mit ein wenig Marmelade sind sie besonders lecker.
The taste! Very rich and filling, but not overly sweet (like it's often the case in pastries from that era).
A very light fragrance of orangeblossoms. They are heavenly with jam.

Einfach mal ausprobieren...dazu heiße Choccolate...oder Thee!
Give it a try...and serve it with hot chocolate...or thea!

Sonntag, 16. November 2014

Journal Journey into the Year 1811: November 'Journal des Luxus und der Moden'


Die Ausgabe des Monats November wartete mit einige besondere Überraschungen auf, denn diesmal verzichteten die Herausgeber auf die üblichen Modekupfer und setzten all ihre Aufmerksamkeit auf einen Bericht der Leipziger Herbstmesse, die Michaelis Messe.
Und diese Zusammenfassung entpuppt sich als wahre Fundgrube.
Ich lade meine Leser dazu ein, mir in die folgende Vorstellung zu folgen
"Was Sie schon immer über Cashmere und Shawls wissen wollten,
aber nie zu fragen gewagt haben..."
The November issue revealed a lot of amazing surprises, as the publishers abandoned any fashion plates, and instead fully concentrated on the latest news from the Autumn Fair in Leipzig, called Michaelmas Fair.
This summary proves to be a repository of knowledge.
I heartily invite my readers to accopmany me to the following presentation
"What you always wanted to know about cashmere and shawls, but were afraid to ask..."

Journal des Luxus und der Moden 
November 1811
 (Herausgeber/Verleger Friedrich Justin Bertuch, Weimar)
1811, November, Journal des Luxus und der Moden
VIII. Moden 
Übersicht der Mode=Neuigkeiten aus dem Gewölbe der Herren Göhring und Gerhard in Leipzig in der Michaelis Messe 1811
1) Weibliche Bekleidung
 So wie der Geschmack des Orients sich auf Alles ausdehnt, was zum Anzug der Damen gehört, so behauptet er ganz besonders auch sein Ansehn bei allen inländischen, Schweizer- und Französischen Kattunen; denn alle neuen Zitze, die wir diese Messe, in dem besagten Magazin sahen, waren mehr oder weniger orientalisch in amaranth, hellblau, und hellgrünem Grunde, mit lebhaften Palmetten und Kaschemirblümchen; farbig gestreift und guirlandirt, in mannichfaltigen Dessins, theils ächten persischen Stoffen nachgeahmt, theils von eigener Fantasie geschaffen.
Die Preise waren 16 bis 17 Gr. (Groschen) für die Elle gewöhnliche Breite, superfeine 6/4 breite verkauften sich zu 1 Rthlr (Reichsthaler) 4 Gr. bis zu 1 Rthlr 8 Gr.
  VIII. Fashions 
Overview of the latest fashions from Göhring & Gerhard’s warehouse at the Michaelmas Day Fair in Leipzig 1811
2) Female’s fashions
 As much as the oriental influence is taking over the reign in the ladies’ dresses, it also spreads among German, Swiss and French cottons; almost all chits we’ve seen at this Michaelmas Fair in the above mentioned warehouse, have been more or less oriental in colours like amaranth, celestial blue and light green basics, with vivid palm ornaments and cashmere flowers; coloured stripes and garlands, in many designs, partly mimicking real Persian fabrics, partly from the deriving from imagination.
Prices have been 16 to 17 Gr(oschen) for the ell in the common width, superfine 6/4 wide were sold at 1 Rthlr (Reichsthaler) 4.Gr. to 1 Rthlr 8 Gr.

Ausschnitt der Miscellen aus dem La Belle Assemblée April 1807
Hier zeigt sich, wie selten der 'ächte Kaschmir' damals war, bei einer ganzen Schiffladung voller Textilien, die für den spanischen Markt bestimmt war und von den Engländern als Prise erbeutet wurde, befanden sich nur 3 (!) dieser Shawls....und sie waren angeblich für Mme Buonaparte bestimmt.
(Quelle: Mme Kaya)
Excerpt of the miscellanea of La Belle Assemblée, April 1807
The text reveals how rare the 'real cashmere' has been, as there were only 3 (!) shawls in this Spanish Prize full of textile goods....and these were said to be meant for Mme Buonaparte.
(Source: Mme Kaya)

Der ächte Kaschmir, den schon lange Europäische Augen mit Staunen ansehen, und welcher wie Perlen und Diamanten immer eine ausschließliche Tracht der Reichen und Vornehmen bleiben wird, ist schon in Shawls und Kleidern seit mehreren Jahren durch Franzosen und Sachsen glücklich nachgeahmt, und für diesen Herbst von unseren Damen unter dem Titel Merinos, (den von der Wolle der ächten spanischen Schafe oder Merinos trägt, aus welchen er, wenn er gut sein soll, gewebt sein muß) zum Lieblingsstoff für Ueberröcke erwählt worden. Man hat davon geringere und feinere Gattungen.
Die gewöhnliche Gattung, 4/4 breit, kostet 1 Rthlr. bis 1 Rthlr. 4 Gr.,
5/4 breit 1 Rthlr. 8 Gr. bis 1 Rthlr. 12,
feinere 6/4 breit 1 Rthlr. 16 Gr. bis 1 Rthlr. 20 Gr.
und 5/4 breite superfeine sogenannte Double-Merinos wozu nur die allerfeinste Streichwolle verwandt werden kann, 2 Rthlr. bis 2 Rthlr. 4 Gr. die Elle.
The real cashmere, which European eyes marvel at with great amazement for quite some time, and which will - like pearls and diamonds – remain and exclusive fashion for the wealthy and genteel society, is already mimicked for some years in shawls and dresses by the French and Saxons, and this autumn the most popular fabric for dresses is labelled as Merino (which has to be woven from the real Spanish merino shep, if it should be of fine quality). There are fine and minor qualities available.
The common quality, 4/4 wide costs 1 Rthlr to 1 Rthlr. 4 Gr.,
5/4 wide 1 Rthlr. 8 Gr. to 1 Rthlr. 12,
finer quality 6/4 wide 1 Rthlr. 16 Gr. to 1 Rthlr. 20 Gr.
And 5/4 wide superfine quality, so-called Double-Merino, which is made from the finest smooth wool, is 2 Rthlr. to 2 Rthlr. 4 Gr. per ell.

1812, Costume Parisien Robe de Merino (Quelle/source: via pinterest)

Man trägt die Merinos nur in lebhaften Shawl=Farben, als: scharlach, amaranth, jonquille, grasgrün, himmelblau, drachengrün, dunkelblau, aurora, und orange, und besetzt die Ueberröcke und Kleider davon mit wollenen türkischen Bande, die Elle zu 4 bis 6 Gr., in dessen Fabrikation das gewerbfleißige Annaberg im Erzgebirge große Fortschritte gemacht hat, und wovon sich eine geschmackvolle Auswahl ebenfalls in dem genannten Gewölbe zum Verkauf befindet.
 The merinos are solely worn in very lively shawlcolours, like: scarlet, amaranth, jonquilla, grass green, celestial blue, dragon green, dark blue, aurora, and orange. The outerwear and dresses made from these are decorated with a woollen Turkish trim, 4 to 6 Gr. per ell, which is manufactured with lots of success and progress in Annaberg in the area of Erzgebirge (Saxonia), hence an elegant variety is available at the mentioned warehouse for sale.
 Zwei Stücke frz. Baumwoll Bordüre ca.1805 -1810
Two lenghts of french cotton trim ca.1805-1810

Ein dem Merinos gleichendes Gewebe ist auch in Baumwolle erschienen. Diese sogenannten baumwollenen Merinos kosten ¼ breit 20 Gr., 10/4 breit 1 Rthlr. 4 Gr. Eine angenehme und wohlfeile Tracht zu Hauskleidern.
Zu gleichem Behuf empfehlenswert für solche Damen, die sich nicht gern gewöhnlich und doch geschmackvoll im Hause tragen wollen, sind die schmalgestreiften Ginghams, und Sirsagas (lt. Bohns Waarenlager 1806: Sirsakas. Der Name deutet es an, hier handelt es sich um den Ursprung des ‚Seersucker’). Letztere, ursprünglich ostindische Zeuge, sind aus Baumwolle und Seide gewebt, liegen 7/4 breit und kosten 20 Gr. bis 1 Rthlr.
A similar weave like the merino is also available in cotton. The so-called cotton merinos cost ¼ wide 20 Gr., 10/4 wide1 Rthlr. 4 Gr. A suitable and pretty fabric for deshabille.
Recommendable for those ladies, who wish to wear a less common, but elegant dishabille, are small striped Gingham fabrics and Sirsakas (as the name already indicates this is the origin of 'seersucker'). The latter, originally East Indian fabrics, are made of cotton and silk, they are 7/4 wide and cost 20 gr. to 1 Rthlr. 

***
Exkursion 
Excursion
 Der erste französische Modekupfer mit dem Titel 'Robe de Cachemire', einem Kleid mit buntem Besatz erschien 1806 im Journal de Dames et des Modes.
First time a french fashion plate with the label 'Robe de Cachemire' appreared in the Journal des Dames et des Modes in 1806.
1806, Costume Parisien No.717 et No.718, Robe de Cachemire
 (Quelle/source: SceneinthePast)

Etwa zur gleichen Zeit beginnen findige Händler den Markt mit Stoffen zu bedienen, welche den echten Cashmerewollstoff imitieren, denn wie zuvor erwähnt, war das Original äußerst kostspielig und
nicht für die breite Masse gedacht. Dennoch weckten Modekupfer ein allgemeines Begehren.
Der Markt für Imitate bricht danach nicht mehr ein und die Güter verbessern sich ständig.
Die original Shawls aus Cashmere waren in der Tat so hochpreisig, dass sich neben der Nachahmung ein weiterer Handel etablierte, der Färber Appreteur Chappe aus Paris bietet ein Verfahren an, in dem der Shawl nach der neusten Mode eingefärbt werden kann, ohne die Palmettenornamente mitzufärben. (Quelle: Annalen der Fotschritte und neusten Erfindungen, 1811, Seite 648)
At the same time smart merchants tried to introduce fabrics to the market, which mimic the real cashmere wool, because as mentioned beforehand the original fabric was very sumptuous and not meant for everyone.
But the fashion plates nourished desires.
The market for mimicking fabrics expanded ever since and the goods improved.
The original cashmere shawls were so expensive, that next to mimicking them a second branch has developed, namely that of the dyer Monsier Chappe from Paris, wo has invented a method to dye the base of the shawl without dyeing the palm-tree ornaments.

1806, Rapport du jury sur les produits d'industrie
(Quelle/source: googlebooks)

1810, Journal de Paris
(Quelle/source: googlebooks)

19th century French wool shawl Acc.No. C.I.53.18.2
Cashmere? Merino?

Ist in den französischen und deutschen Kupfern stets nur die Rede von Cashmere Roben und Merino Roben, ist es das englische Journal La Belle Assemblée, das im Jahr 1810 den Begriff 'Shawl Dress' gebraucht, aber hier ist nicht etwa ein Kleid aus dem kostbaren Cashmere gemeint, sondern, wie die begleitende Beschreibung des Journals belegt, ein Seidenstoff.
While French and German fashion plates solely used the terms cashmere robes and merino robes, it was the English Journal La Belle Assemblée, which introduced the term 'Shawl Dress', but - as the accompanying description of the journal reveals - it is made of silk, not the pricey cashmere.
 1810, La Belle Assemblée Fashions for May
(Quelle/source: Text via googlebooks, Photo via pinterest)

Den Begriff 'Cachemire Chale Robe', also ein Kleid explizit aus einem Cashmereshawl, habe ich nicht gefunden, 
lediglich ein Gemälde der Kaiserin Josephine von 1808.
Ist das was wir sehen, tatsächlich ein Kleid aus einem Cashmere Shawl?
Wenn ja, war es als Ohrfeige für die Engländer gedacht, um Wohlstand und Macht zu demonstrieren? (Siehe auch das Foto/den Text weiter oben, in dem die Engländer angeblich 3 Shawls, die für Mme Buonaparte bestimmt waren, als Prise erbeutet hatten! War das etwa ihre Antwort darauf?)
Oder täuscht uns die Wahrnehmung und sie trägt voller Stolz ein Kleid aus bester französischer Produktion?
I couldn't find the term 'cachemire chale robe', a dress truly made of a cashmere shawl, 
 I've only found a portrait of Empress Josephine from 1808. Could it really be a dress made of a shawl?
 Was it meant as a slap in the face of the English, to demonstrate wealth and power? (Also see the photo/text above about the English having taken 3 shawls as prize, which were meant for the empress! Has this been her answer?)
Or is our perception wrong and she's proudly wearing a dress made of the finest french manufacture?

1808, Antoine-Jean Gros, Empress Josephine
(Quelle/source: wikimedia)

Im gleichen Jahr saß auch Hortense de Beauharnais für ein Portrait. An ihrem Kleid, das nach der neusten Mode ist, sieht man sehr schön, dass die schmale Bordüre am Kragen angesetzt und nicht etwa eingewebt ist. Im Vergleich dazu die Kante von ihrem cremfarbenen Shawl.
Also in 1808 Hortense de Beauharnais did sit for a portrait. On the collar of her dress, which was entirely following the latest fashion, we see that the trim is not woven into the fabric, but stitched onto it. For comparison see the border of her creme-coloured shawl.

1808, Anne-Louis Girodet de Roucy-Trioson, Hortense de Beauharnais, Rijksmuseum
(Quelle/source: webgallery of art)

Ein Beispiel für ein solches Kleid aus Wolle (Cashmere? Merino?) und Seide mit aufgenähten modischen Kanten findet sich im Centraal Museum in Utrecht. Dieses Kleid in der Farbe jonquille wirkt, wie gerade eben von der Michaelismesse 1811 in Leipzig entsprungen.
An example for such a dress made of wool (cashmere? wool?) and silk with stitched trims is in the collection of the Centraal Museum in Utrecht. This dress in the colour jonquilla looks like as if it just left the Michaelmas Fair in 1811 in Leipzig.
ca.1810, Japon, wol, zijde (Quelle/source: Central Museum)

***

Die glatten Seidenwaren, namentlich die Florences und Levantines, verkaufte man diese Messe zu Spottpreisen, jene zu 10 – 11 Gr., diese zu 16 – 17 Gr.
Dieser wohlfeile Verkauf rührte von einigen Commissionspartien her, und wird nur so lange dauern, als diese noch vorhanden seyn werden, denn die reellen Fabrikpreise in Lyon sind nicht allein nur unbedeutend gewichen, sondern fangen auch nach den letzten Berichten von daher wieder an zu steigen. Nicht minder wohlfeil wurden die gestreiften Marcellines, nämlich die Elle zu 14 Gr. verkauft.
Tücher und Shawls in Seide, Baumwolle und Wolle haben sich seit letzter Messe wenig verändert, aber in kleinen Fichus sah man wieder eine große Mannigfaltigkeit. Unter ihnen erhielten die glatten viereckigen von Merinos und dergleichen dreizackigte, mit türkisch gefransten Bordüren besetzt, das Stück zu 2 ½ bis 3 Rthlr., den entschiedensten Beifall.
Buntgedruckte Filoche Fichus im orientalischen Styl das Stück zu 4 Rthlr. wählten die Damen zu Turbans. Dergleichen halbe Shawls gab es auch das Stück zu 11 Rthlr. glatt im Fond, mit breiten türkischen Palmenkanten. Seidene Pelerinen mit runden buntbrochirten Ecken verkauften sich zu billigen Preisen. Auffallend neu waren die seidenen Fichus a l’Iris, mit regenbogenfarbigen Kanten, drei-und viereckig zu 1 Rthlr. 12 und 2 Rthlr. 16 Gr. Und die von peluchirten Sammte in ähnlichem Geschmack das Stück zu 5 Rthlr. 16 Gr.
Ob sich diese Mode lang in der Gunst der Schönen erhalten, oder eben so schnell wie die lieblich bunten Farben der Götterbotin verschwinden werde, steht zu erwarten, wäre sie aber Vorbedeutung eines friedlichen Himmels, so sei sie uns freundlich willkommen!
The plain silks, namely Florences and Levantines, are sold on a bargain at this Fair, the first for 10 – 11 Gr., the others for 16 – 17 Gr.
This sale is due to a commissioned lot, and will only be available until they are sold out, because the prices in Lyon have not only changed slightly, but start to rise again. At the same conduct striped marcellines are sold for 14 Gr. per ell.
Kerchiefs and shawls in silk, cotton and wool have changed little since the past Easter Fair, but small fichus are offered in great variety. The most popular are those plain square or triangle ones made of merino, which have a Turkish fringe trim along the borders, sold for 2 ½ bis 3 Rthlr. per piece. Colourfully printed filoche fichus in oriental design for 4 Rthlr. per pieces are chosen for turbans. Also half shawls for 11 Rthlr. in single coloured body with a wide border in Turkish palm-tree ornament is available. Silk tippets with round colourfully stitched edges are offered at low price. A new apparent fashion are silk fichus a l’Iris, with rainbow coloured borders, square or triangle shaped, for 1 Rthlr. 12 and 2 Rthlr. 16 Gr. And those of plush velvet in a same manner for 5 Rthlr. 16 Gr. per piece.
If this fashion will remain popular among our beauties, or whether it will vanish as quickly as the lovely vivid colours of the messenger of the Gods, is still on the brink, but we would welcome it, if it means the anticipation of a peaceful heaven.
1812, Le Bon Genre, Manches en Spiral (Quelle/source: University of Washington)
Nur selten zeigte die Dame so viel Bein, dass man nicht nur das Schuhwerk, sondern auch noch die Strümpfe sehen kann, dennoch kostete eine Paar Seidenstrümpfe a la Psyche auf der Leipzigr Michaelismesse beinah das dreifache eines Paar Merinoschuhe...(mehr dazu im folgenden Text)
 Hardly ever a decent lady would show much of her legs, that she's reveal not only her shoes, but her stockings, nevertheless a pair of silk stocking a la Psyche was nearly three times the price of a pair of Merino shoes at the Michaelmas Fair in Leipzig....(more about it in the following excerpt)

Wollene mit kleinen türkischen Blümchen durchwebte Roben in ponceau, grün oder jonquille werden zum
höchsten Staate getragen. Die Elle von diesen borchirten Merinos 5/4 breit kostet 2 ½ bis 3 Rthlr.
Zu Ballkleidern empfehlen wir Ihnen farbige Petinets oder dergleichen weiße mit Silberlahn gestickt. Dünkt Ihnen aber diese leichte Rebeltracht zu vergänglich, so wählen sie eins der gestickten Perkal- oder Mullkleider, von denen auch diese Messe in dem erwähnten Magazin ein geschmackvolles Assortiment zu finden war.
Die Dessins dieser Kleider Ihnen deutlich zu beschreiben, wäre eine schwierige Aufgabe, nur so viel müssen wir Ihnen sagen, dass der Fond der Kleider meist noch immer aus kleinen Muscheln, Punkten oder Blättchen besteht, und die Kanten ausgebogt und größtenteils mit unterlegtem Petinet oder Spitzengrund durchbrochen sind. Man besetzt diese Kleider mit Falbeln von brodiertem Mull. Diese Mullkanten, sowohl an beiden Seiten, als auch in der Mitte gestickt und auslankirt, finden sie eben daselbst die Elle zu 11 bis 20 Gr.
Brodierte Kragen und Busentücher in Mull, und in Petinet und Atlas besetzt zu 6 bis 10 Rthlr. erschienen in neuer Mannigfaltigkeit, nicht minder die Pariser Bonnets, bei denen besonders die kleinen Schnällchen eine Hauptrolle spielen.
Die neuesten Arbeitsbeutel sind von Merinos mit schmalem türkischen Bande oder auch mit silbernen Schnüren besetzt, das Stück zu 2 1/3 bis 3 Rthlr.
Pariser Schuhe ebenfalls von Merinos in allen Farben das Paar 1 Rthlr. 8 Gr. und dergleichen Schnürstiefelchen mit Leder ganirt das Paar zu 2 Rthlr 8 Gr.
Dazu gehören feine weißseidene Strümpfe a la Psyche (das Paar zu 3 Rthlr.), die über den ganzen Fuß und bis an die Wade ringsherum spitzenartig durchbrochen sind.
So haben sie die ganze Bekleidung einer Dame im neuesten und elegantesten Geschmack.
Woollen robes with woven turkish flowers in ponceau, green or jonquilla are seen for formal wear. An ell of this stitched merino costs 2 ½ to 3 Rthlr, 5/4 wide.
For ball gowns we recommend coloured petinets or white ones with silver embroidery. If you think this ‘rebel’s dress’ too ephemeral, better choose one of the percale or gauze dresses, of which the mentioned warehouse carries an elegant wide range in their stock.
It is difficult to describe the pattern of these dresses, though we might state, that the fabric has small shells, dots or leaves, the borders are scalloped and usually adorned with Petinet or embroidery. These dresses are decorated with rows of embroidered gauze. You’ll find these gauze borders, which are embroidered at both edges and in between, for 11 to 20 Gr. an ell.
Embroidered collars and fichus made of gauze, embellished with petinet and satin are offered in great variety for 6 to 10 Rthlr., as well as Parisian bonnets, which please the eye with tiny clasps.
The latest bags are made of merino with small Turkish border or with silver ribbon, 2 1/3 to 3 Rthlr. per piece.
Parisian shoes, also made from merino, in different colours 1 Rthlr. 8 Gr. per pair, and boots with leather added to it for 2 Rthlr. 8 Gr. a pair.
To complete the ensemble you need the new silk stocking a la Psyche (3 Rthlr. a pair), which cover the whole feet up to the calves with a lace-like pattern.
This is the overview of the latest fashion for the elegant lady.

An dieser Stelle gebe ich ab an Alessandra für die neusten Moden aus Paris vom/
And now I like to direct you to Alessandra for the latest fashions of Paris from
und an Maggie für einen Überblick aus London/and to Maggie for an overview from London via
  "Ackermann's Repository",
sowie an Natalie für die Neuigkeiten vom Londoner Hof/and to Natalie for news from London's court
  "LaBelle Assemblée"
 

Sonntag, 9. November 2014

Guten Morgen

Die vielen Journale zeigen uns, dass nicht nur Wert auf eine entsprechende Garderobe für tagsüber und abendliche Gesellschaften gelegt wurde, sondern die Dame auch schon am Morgen durch einen ansprechenden Anzug zu gefallen wusste.
In vergangenen Beiträgen habe ich bereits eine Peignoir und einen Morgenüberrock vorgestellt, denn schließlich sollte ein wohl sortierter Kleiderschrank eine Dame am frühen Morgen modisch nicht im Stich lassen.
Eine weitere hübsche Variante für morgendliche Kleidung, bzw Kleidung im häuschlichen Bereich findet sich im Journal des Dames et des Modes von 1813.
The many fashion journals reveal, that ladies did not only put emphasize on daydresses and evening occasions, but also had an interest to look pretty in their attire in the early morning.
I've already introduced different styles of morning wear in previous posts, like the Peignoir and the Morgenüberrock, because a well-assorted wardrobe of a lady should not fail in regard of a fashionable look during the morning.
Another pretty variety of morning wear, respectively domestic wear, is shown in the 1813 issue of the Journal des Dames et des Modes.
1813, Costume parisien No.1305 Madras Drapé a la Chinoise, Camisole sans Garniture
(Quelle/source: SceneinthePast)

Die Dame trägt ein recht einfach gehaltenes Camisole (auch Camisol oder Kamisol) über einem Unterrock mit dezent verziertem Saum.
Dazu ein Madrastuch.
So schlicht der Kupfer auf den ersten Blick wirkt, wartet er doch mit allerlei interessanten Details auf.
Tatsächlich sehen wir hier einen Unterrock, was in der Zeit um 1813 keine Seltenheit ist, denn unter den Tages-und Abendkleidern, blitz gern ein hübsch dekorierter Saum hervor.
Trägt man dazu einen Camisole ist man im Handumdrehen ansprechend gekleidet.
Das (noch nicht frisierte) Haar verschwindet nicht etwa unter einer weißen Haube, sondern unter einem Madrastuch, welches den Farbtupfer in diesem Ensemble bildet.
The lady is wearing a quite simple camisole on top of a petticoat with a lovely trimed hem.
A madras kerchief is added.
As sober this fashion plate seems on the first glimpse, it offers us amazing details.
We really see a petticoat, which wasn't that rare in 1813, as these would also flash from the hems of daydresses and evening gowns - always with lovely decorated and trimmed hems.
With a camisole on top, a lady is quickly and decently dressed in the morning.
The (probably still uncombed) hair is not hidden under a white cap, but under a Madras kerchief, which gives colour to this otherwise plain ensemble.

G.C. Bohns Waarenlager, 1806 (Quelle/source: google books)

Transkription
Madrastücher, eine Gattung baumwollener Schnupftücher von Tranquebar (Indien) im Dänisch-Ostindischen Handel, von 1 3/16 Kopenh. Ellen im Viereck.
Translation
Madras Kerchiefs, a variety of cotton made kerchiefs from Tranquebar (India) of the Danish East India trade, measuring 1 3/16 Copenhagen ells in the square.

Die Madrastücher (die auch als kleine Schals bekannt waren), erfreuten sich großer Beliebtheit, bezeichnend war das bunte Karomuster. 
Über die Kopenhagener Elle konnte ich nicht viel herausfinden, allerdings über die Dänische Elle (Alen). Sie maß ca.63 Zentimeter. Das Tuch hatte also eine Abmessung von etwa 75 cm im Quadrat.
The Madras kerchiefs (which were also known as scarves), were quite popular and best known for their colourful checked pattern.
I couldn't find much info on the Copenhagen ell, but was successful with the Danish ell (Alen), which measured around 25 inches. Hence the kerchief was about 30 inches in square.

Für mein 'Madrastuch' wählte ich einen sehr leichten Baumwollstoff.
For my 'Madras Kerchief' I've chosen a very fine, lightweight cotton.

Bei dem Camisole hielt ich mich nicht stoisch an die Vorlage des Costume Parisien, sondern bediente mich dem Schnitt zu meinem Dutch Print Shortgown. Jedoch wählte ich einen Baumwollstoff in Beige und Blassblau.
Regarding the camisole, I did not follow the Costume Parisien closely, but used the pattern of my Dutch Print Shortgown. Instead of the loud colours I decided on a pale beige and blue cotton.

Durch die Taillennaht läuft eine Kordel. Zusätzlich gibt es ein schmückenderes Band, um das Camisole zu schließen. Das Kleidungsstück ist ungefüttert.
There's a cord runing through the waist seam. Additionally I've added a more decorative ribbon to close the camisole. The garment is not lined.

die Innenseite - the inside

die Rückseite - the back

Ein Blick auf den Zuschnitt des Rückenteils. Drei kleine Wäscheknöpfe vervollständigen das Camisole.
In diesem Bild erkennt man gut das Muster des Stoffes. Es handelt sich um bedruckte Baumwolle.
A peek on the patterning of the back. Three tiny Dorset buttons complete the camisole.
The photo beautifully shows the pattern of the fabric. It's a printed cotton.

Das Camisole mit dem Madrastuch
The camisole with the Madras kerchief

Im Unterrock (leider ist am Saum meines Rocks nur ein schmaler Spitzenrand, aber ein weiterer Unterrock ist bereits in Planung), Camisole und Madrastuch geht es daran, die morgendliche Post zu sichten.
Unter dem Ensemble trage ich selbstverständlich passend zum Morgen den Utrecht Schnürleib.
Dressed in a petticoat (unfortunately with only a small whitework trim, but I'm already planning a new petticoat), camisole and the madras kerchief, I'm about to look through the morning's mail.
I, of course, wear the Utrecht stays, which are made for early morning wear.

Statt der Chemisette komplettiert hier ein Fichu den Anzug. An den ungewohnten Anblick des Tuchs a la Chinoise hochaufgetürmt musste ich mich erst gewöhnen, aber es ist äußerst komfortabel.
Instead of a chemisette a fichu completes the ensemble. I had to get used to the funny look of the high kerchief a la Chinoise, but it's really comfy.


Ich bin mir sicher, dass sich zu dieser morgendlichen Garderobe und auch dem Madrastuch noch ein weiteres Ensemble gesellen wird, um als bekennender Frühaufsteher während meiner auserkorenen Lieblingstageszeit ein wenig Abwechslung zu haben.
I'm determined to add another camisole and Madras kerchief to my wardrobe, to have a bit more of variety during my favourite time of the day...yes ugh, I admit it, I'm an avid early bird.


Sonntag, 2. November 2014

...so ändert sie ohne grosse Kosten ihren Anzug sehr oft...

Die Zeile aus der Überschrift entstammt einem Brief aus dem Jahr 1799.
Genauer gesagt vom 11.Oktober 1799.
 Geschrieben wurde er in Jena von Dorothea Veit (die spätere Dorothea Schlegel) an Friedrich Schleiermacher.
In dem Brief ist die Rede von Caroline Schlegel (später Caroline Schelling) und er liest sich im Auszug folgendermaßen:
...Sie (Caroline Schlegel) kleidet sich simpel aber nett, und in einem recht guten Geschmack;
...Da sie alles was sie trägt selbst macht, so ändert sie ohne grosse Kosten ihren Anzug sehr oft, und erscheint immer frisch und niedlich, auch sitzt ihr alles recht gut.
Übrigens lohnt sich das Eintauchen in die Quelle, in die lebendigen und mitreissenden Briefe und vor allem eine nähere Bekanntschaft mit den Damen Dorothea Schlegel und Caroline Schelling, deren Leben oft spannender verlief als so mancher Schriftsteller es in Romanen ersinnen könnte.
  ...she is able to change what she wears quite often and without great cost...
This headline is taken from a letter from the year 1799.
From the 11th October 1799, to be more precisely.
It was written by Dorothea Veit (later Dorothea Schelgel) to Friedrich Schleiermacher.
The letter also mentions Caroline Schlegel (later Caroline Schelling) and it reads as follwos in this excerpt:
...She (Caroline Schlegel) dresses simply but nicely, and with quite good taste;
...Because she makes all her own clothes, she is able to change what she wears quite often and without great cost, and always appears fresh and dainty, and all her clothes also look very good on her.
It's an immense pleasure to peruse the above mentioned excellent english website and learn more from the vivid and enthusiastic letters, and get acquainted to Caroline Schelling and her contemporaries from the German Early Romanticism, whose lives are highly exciting and could easily surpass some fictional novels.

Aber nun ist es an der Zeit eine Brücke von der Literatur und Schreibkunst an den Nähtisch zu schlagen!
Als ich neulich, nach meiner Rückkehr aus Weimar, meine Garderobe in Augenschein nahm, entdeckte ich einige vernachlässigte Stücke, die es - ganz im Sinne von Caroline Schelling - wert waren, umgeändert zu werden.
Glücklicherweise hatte ich noch ein wenig passenden Stoff des betreffenden Kleides und hinzu kam ein Reststück Seide, vom Farbton ein wenig widersprechend, was dem Ergebnis dann aber wiederum mehr 'Wirklichkeit' verlieh, denn auch damals wurde für eine Umänderung genutzt, was verfügbar war.
But now it's time to build a bridge from literature and the art of writing to the sewing table!
Upon my return from Weimar I recently checked my wardrobe and found a few pieces, which I haven't worn in a long time. I decided - like the above mentioned Caroline Schelling - to alter them a bit.
Luckily I still had a remnant of the dress' silk and another piece of silk, with a slightly different colour scheme, not really matching on first glimpse, but somehow it looked quite 'real', and more than two hundred years ago a seamstress would have taken whatever was available.

Nur eine kleine (wenngleich zeitaufwändige) Veränderung, mit großer Wirkung. Lediglich der Saum am Rockteil und am Ärmelaufschlag wurden verändert.
Just a wee (but alas time consuming) alteration, but with great effect. Only the decoration on the skirt's hem and on the cuffs was changed.

Dafür wurden 2 Stücke à 2.50m x 7cm (Rockumfang 2 Meter) von beiden Seiten mit schmalem Seidenband eingefasst und...
The first step was to take two bands measuring 2.50m x 7cm (skirt's circumference is 2m) and bind them with small silk bias on both edges before...
...dann etwa alle 7 cm zusammengefasst.
 ... ruffling them every 7 cm.
Um letztendlich kleine Kreise zu formen.
To finally form small circles.

Die Bänder wurden leicht versetzt aufgenäht.
Both bands were sewn on slightly offset.
 Die Farbtöne Salbei und Olive harmonieren auf den ersten Blick nicht wirklich, ergeben aber einen schönen und lebendigen Gesamteindruck.
The colour shades sage and olive do not match too well on first glance, but altogether build a vivid and beautiful sight.
Das schlichte Kleid erhält eine interessante Note.
The plain dress receives an interesting touch.
Der Rocksaum von innen.
The hem from the inside.

Die Dekoration wurde nach Augenmaß angenäht und hier und da ein wenig zusammengeschoben.
The decoration was sewn on by eye's measurement. Here and there it was pulled or pushed.

Am Ärmelaufschlag genügte eine Reihe in halber Größe vom Rocksaum.
At the cuffs I added only one row, half measure of the hem's decoration.

Ich denke, es hat sich gelohnt, Caroline Schellings Vorbild zu folgen. In naher Zukunft beabsichtige ich noch ein weiteres Kleidungsstück umzuarbeiten.
I guess, it was worth it to alter the dress according to Caroline Schelling's example. I intend to alter another piece from my wardrobe soon.