Sonntag, 27. Oktober 2013

Fundstücke Oktober

Tatsächlich ist es schon geraume Zeit her, dass der Titel 'Fundstücke' über einem meiner Blogeinträge prangte.
In diesem Oktober dann stieß ich auf den Antikmarkt zufällig auf etwas, das mir in ähnlicher Form schon vor genau zwei Jahren (Was?! Zwei Jahre ist das schon wieder her! Kaum vorstellbar!!!) zunächst derart das Herz erwärmte, dass ich es einfach erwerben mußte, und mich dann zu einem Eintrag mit dem Titel 'Fundstücke Oktober' hinriss:
eine Brieftasche!
Apparently quite some time passed since the title 'Fundstücke' appeared on a post at my blog.
This October I've stumbled upon something by chance, which - in a similar shape - crossed my path exactly two years prior (What? That was two years ago? Unbelievable!!!) and warmed my heart so much, that I've simply had to purchase it and write a blogpost about it with the name 'Fundstücke Oktober':
a pocketbook...or lettercase!

Während mir bei meiner seidenen Breiftasche augenblicklich klar war, dass es sich um ein Stück unmittelbar um 1800 handeln mußte, war mein erster Gedanke beim Anblick der ledernen Brieftasche: Biedermeier.
Folglich irgendwann zwischen 1815 und 1848...aber da sich damals der gute Geschmack, was kleine Kostbarkeiten betrifft, lange hielt, wäre auch eine spätere Datierung (Historismus?) möglich...und wie ich so an dem Stand innehielt (die Brieftasche bereits fest umklammert), überzeugten mich schließlich die wunderbare Handwerkskunst und der Preis.
Um ehrlich zu sein, eigentlich hatte ich keine Sekunde gezögert!
While I was convinced at once that my silk lettercase was made closely around 1800, my first thought on the leather pocketbook was: Biedermeier.
Consequently some time between 1815 and 1848...but as good taste in regard of those lovely little treasures would remain for years, a later manufacture was also plausible...and while I stood there at the vendor's booth (the lettercase already in firm grip), the lovely craftmanship and the bargain price eventually convinced me to purchase it.
To be honest, I didn't hesitate a second!

Die lederne Brieftasche (Notizbuch) hat die gleichen Maße wie mein seidenes Brieftäschchen, nämlich 14,5 Zentimeter mal 10 Zentimeter. Es ist aus feinem braunen Saffianleder in interessanter Prägung, die teilweise vergoldet ist. Bitte unbedingt auf das Bild klicken, um das Muster im Detail zu erkennen.
Aber es wird noch besser!
The leather pocketbook has exactly the same measuremnets like my silk lettercase,
it measures 5.7 inches to 3.9 inches. It's made of fine brown maroquin leather amazingly embossed and partly gilded. Please click on the photo to see the embossing in detail.
But it still gets more exciting!

Das Leder ist nämlich ausgeschnitten und mit einer wunderbaren Stickerei unterlegt.
Es handelt sich dabei um winzig kleine Glasperlen, Metallperlen und kleine geschliffene Perlchen, die im Licht wunderbar funkeln.
Türkisfarbene Perlen waren bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts überaus beliebt, aber die früheste Datierung für diese spezielle Art der Ornamentik liegt wohl in den 1830ern. Doch wie erwähnt, dieses Farbspiel hielt sich sehr lange Zeit.
The leather is cut out on the back and replaced by a beadwork piece.
Very tiny beads made of glass and metall and some cut pearls that twinkle in the light.
Turquoise coloured beads were already fashionable in the early 19th century, but the earliest date for this kind of ornamentation I managed to find was the 1830s. But like I've mentioned before, it's possible that this might be a much later piece.

Tasche aus Perlenstickerei, 1830 - 1850
beadwork bag, 1830 - 1850
(Quelle/source: mfa, Museum of Fine Arts Boston)

Die Perlen sind wirklich winzig klein. An den fehlerhaften Stellen erkennt man das Leinentuch, auf welches die Perlen gestickt wurden.
The beads are amazingly tiny. At the flawed part we see the linen canvas on which the beads were embroidered.

Aber auch das Innenleben muß sich nicht verstecken! Die Liebe zum Detail ist bei dieser schönen Arbeit allgegenwärtig.
The inside of the pocketbook is also very much worth a look! The attention and love to detail is ubiquitous with this piece.

Herrlich farbefrohes, grünes Saffianleder und pinkfarbene Seide.
Stunning colourful, green maroquin leather and pink silk.


Ich hoffe, es ist auf dem Foto erkennbar, dass ein Streifen etwas dunkleren Leders vor der Lasche eingesetzt wurde. Um die Lasche anzubringen wird das Leder nämlich eingeschnitten, um diesen Schnitt zu kaschieren, wird ein Streifen übergeleimt.
Leider fehlte der Bleistift.
I hope it's easy to recognize in the photo, that there's a strip of darker leather right in front of the flap for the pencil. To make the flap the leather is cut and then a piece of leather is glued over it to conceal it.
Unfortunately the pencil is missing.

Und falls sich meine Leser nun fragen, woher denn die unschönen Löchlein im feinen Leder stammen, bitte ich mit scharfem Auge einen weiteren Blick zu riskieren. Denn es sind immer zwei zusammengehörende Löcher: in einem tritt die Nadel ein, im anderen aus!
Der ehemalige Besitzer des Brieftäschleins hatte dort Papier mit einer Nadel angeheftet.
And in case my dear readers might wonder about the ugly little holes in the fine leather, I may ask them to risk another sharp look. There's always two holes belonging together: one where the needle pinched in, and one out!
The former owner simply attached paper with a pin.

Üblicherweise wurde ein kleines Notizheftlein oder auch ein Kalendarium mittels der zwei kleinen Bändchen eingebunden.
Usually a small notebook or a calender was added and attached with the two loose ties.

In den mit Seide ausgeschlagenen Taschen wurden Briefe verwahrt oder Geld (nur Scheine).
Münzgeld wurde stets separat verwahrt.
The silk lined cases are for letters or money (notes only).
Coins were kept separately.


Der Zustand der Brieftasche ist zwar nicht mehr als tadellos zu bezeichnen und eine genaue zeitliche Einordnung fällt mir schwer, aber dennoch hat es einen Platz in meiner Sammlung und vor allem in meinem Herzen gefunden.
Die handwerkliche Arbeit, die Aufmerksamkeit für Details und eben die Gebrauchsspuren (allen voran die Nadelstiche) machen es zu etwas Besonderen.
The pocketbook is not in a mint condition and I'm hesitating to date it exactly, but nevertheless it has found a place in my collection and even more in my heart.
The amazing craftmanship, the attention to detail and all the signs of wear and tear (especially the holes caused by pins) formed something really special.

Sonntag, 20. Oktober 2013

L'an VIII du calendrier républicain

Zunächst einmal liegt es mir am Herzen, meine Leserschaft über die in letzter Zeit etwas träge Berichterstattung am Nähtisch aufzuklären.
Leider hatte ich bei der Rückkehr aus Weimar im September nicht nur den Kopf voller neuer Nähideen, sondern ein klein bisschen darunter (nämlich im Kreuz) einen längst überwunden geglaubten Schmerz. 
Kurz: mein Rücken plagt mich wieder und begrenzt die täglichen Nähstunden.
Aber ich möchte hier nicht jammern, sondern die Rede viel lieber auf die zuvor erwähnten schwirrenden Ideen lenken (und damit auch den Titel dieses Blogeintrages erklären).
Nachdem ich ja eigentlich für meine kuriose Vorliebe für die Kleidung um das Jahr 1815 bekannt bin, war ich umso erstaunter, wie rasch ich beim Anblick all der herrlichen Roben meine Zuneigung zur Frühromantik entdeckt habe...
...und kaum war ich wieder Daheim, entsann ich mich an einen Eintrag aus dem Juni vergangenen Jahres und an diese faszinierende junge Dame:
First of all, I'd like to explain to my dear readers, why there's currently only sporadic news from my sewing table.
Upon my return home from Weimar, I did not only have ideas galore on my mind, but unfortunatly also some back pain again, which reduces my ability to delve into long sewing hours.
But I'm not going to whine here at length, I rather prefer to tell more about the aforementioned ideas (which will also explain the blogpost's title).
Actually as you all know, I'm ridiculously fond of the years around 1815 and now imagine my surprise, that one glance at the beautiful gowns in Weimar was sufficient to nourish my sudden fascination for the 'Frühromantik'...
...back home I remembered a blogpost from past year's June and this impressive girl:

 1799, Girl with portfolio by Guillaume Guillon-Lethière 
(Quelle/source: Worcester Art Museum)

Leider ist die Quellenlage über den Künstler Guillaume Guillon-Lethière (1760 - 1832) für eine kurze Einführung nicht sehr üppig und noch weniger Hinweise gibt es auf die dargestellte junge Frau.
Allein ihre unglaubliche Ausstrahlung zieht den Betrachter an, mit dem kurzen (hochgesteckten) Haar, den eher unscheinbaren Kleidern und dem undeutbaren Blick, unterscheidet sie sich grundlegend von Lethières weiteren Werken.
Wer ist diese Frau?
Auf der Suche nach Guillaume Guillon-Lethières Biographie, stieß ich auf einige Bilder des bekannten Künstlers Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780 - 1867), in dessen umfangreichem Werk auch eine Zeichnung von Mme Lethière aus dem Jahr 1808 zu finden ist.
Unfortunately there's only poor reference on Guillaume Guillon-Lethière (1760 - 1832) biography, and far less information about the young woman in the painting.
But her fascinating charisma attracts the viewer  immediatley, with her short (pinned up) hair, the sober garments and the vague glance she's so different from other Lethière paintings.
Who was she?
While searching for  Lethière's biography, I stumbled upon some paintings/sketches of the famous artist Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780 - 1867), there's one sketch in particular among his vast work: Mme Lethière, 1808. 
 1808, Madame Guillaume Guillon Lethière, née Marie-Joseph-Honorée Vanzenne by Ingres
(Quelle/source: MET Museum NY)

Angesichts der Tatsache, dass zwischen den beiden Bildern nahezu eine Dekade liegt (und eine Änderung in der Mode, nebst ein paar Pfund mehr), aber könnte es sich um die selbe Frau handeln? Vieles in der Physiognomie ihres Gesichtes spricht dafür, wie zum Beispiel, die markante kleine Nase, der schmale Mund und der Blick.
Due to the fact that nearly a decade divides the two pictures (and a wholly different style of fashion, plus a few pounds more), but could it be possible that we look into the same face? Lots in her physiognomy is similar like the small, striking nose, the mouth and her glance.

Aber halten wir uns nicht länger mit Vermutungen auf (so spannend sie auch sein mögen!), kehren wir zurück zur Mode - und zwar jener auf dem Gemälde von 1799.
Nach dem Republikanischen Kalender, oder auch: Französischer Revolutionskalender, war das Jahr kurz vor dem neuen Jahrhundert das Jahr 8 (beginnend im September).
Auf vielen französischen Modekupfern der Zeit, allen voran den Costume Parisien des Journal des dames et des modes, finden wir diese Zeitrechnung als Jahresangaben.
Und um das Ensemble des Gemäldes nachzuarbeiten, begab ich mich auf eine inspirierende Reise durch die Modekupfer des Jahres 8, denn zumindest bei dem Kleid (von dem wir nur den Rockteil erkennen können), hatte ich viel Freiheiten in der Ausarbeitung.
 I won't stuck on speculation here (although they are quite exciting!), but rather return to the fashion - to the fashion shown on the 1799 painting.
According to the Republican Calender, or: French Revolutionary Calender, the year last to the new century was called year 8 (starting in September).
On most of the french fashion plates from this era we'll find this specification, first and foremost the Costume Parisien from the Journal des dames et des modes.
For my work on the ensemble in the painting I started to peruse these fashion plates from the year 8.
Especially with the dress itself, of which we can only see the top of the skirt, I could follow my inspiration and imagination.

Ich erwarb einige Meter Baumwollstoff (nahezu fünf - bei einer Stoffbreite von 1.40 m - um genau zu sein) in eben dem Grünton des Gemäldes. In dem Stoff sind eingwebte, winzig kleine Quadrate, die dem Material etwas Festigkeit und Stand verleihen.
Die Rückenpartie wollte ich einem Kleid aus der Sammlung des Metropolitan Museum of Art anlehnen. Das Messen, Kalkulieren, Rechnen, Abstecken und Zeichnen nahm seinen Anfang.
I purchased some lenghts of cotton fabric (5.4 yards on 55 inches wide fabric, to be precise)  in the same green we see on the painting. The fabric has tiny squares woven into it, which give the material some stand.
I wanted the back of the bodice to be like a certain dress from the Metropolitan Museum of Art.
The measuring, calculating, pinning and drafting started.

Ich benötigte nicht weniger als drei Versuche, bis ich schließlich zufrieden mit dem Ergebnis war.
It took me three struggling attempts until I was satisfied with the result.

Und ein Schulterstück im Detail
And a shoulder strap in detail

Das Kleid hat, wie man an der Rückansicht erkennt, den Verschluß vorn, allerdings handelt sich nicht um das übliche Frontklappenkleid mit dem kleinen Latz, sondern lediglich der Rock wird angesteckt.
Auf diese Weise kann ich unter dem Kleid noch meine Hüfttaschen tragen - sehr praktisch!
The dress has - as the back already indicates - a front closure. But it's not the front bib version, only the skirt is 'pinned up'.
This fashion enables me to wear my pockets underneath - quite practical!

Das Futter (Baumwolle) des Kleides. Wie in dem Buch 'Costume in Detail' von Nancy Bradfield auf Seite 80 beschrieben, wird das Futter lediglich am Halsausschnitt, den Ärmeln, Schultern und der Taille (hinten) mit dem eigentlichen Stoff verbunden.
The cotton lining of the dress. Like described in Nancy Bradfield's book 'Costume in detail' on page 80, the lining is sewn to the bodice on the shoulders, neck and back waist.

 Die 'Flügel' aus Baumwolle, die mit Nadeln geschlossen werden.
Lining front flaps, which are pinned in place.

Die geraffte Front aus dem eigentlichen Kleiderstoff wird darüber mittels Bändern geschlossen.
The ruched front of the bodice is closed with ribbons, which run through two channels.

Das geschlossene Oberteil.
The closed bodice.

Der Saum des hochgeklappten Rockteils verdeckt den unteren Kanal des Oberteils. 
Die Front wird mittels zweier Haken befestigt und vorne mit Nadeln festgesteckt.
The edge of the skirt conceals the lower channel of the bodice.
The skirt front is attached with two hooks and bars and then pinned in the front.

Ein Blick auf die Hakenverschlüsse und den Gürtel, der vorne geschlossen wird.
The bars for the hooks at the skirt top and the belt, which is closed at the front.

Der sehr schmale Gürtel besteht aus Baumwollchintz und wird mit einer silbernen Schnalle geschlossen.
The small belt is made of cotton chintz and is closed with a silver clasp.

Das Kleid ist - entsprechend dem Gemälde - eher schlicht gehalten, aber einen kleinen Hingucker sollte es doch geben.
The dress is - referring to the painting - quite plain, but I couldn't resist a tiny bit of froufrou.

1799, Costume Parisien (239) (Quelle/source: pinterest)

Der rüschige Saum hatte es mir angetan, also schnitt ich noch 6 Meter Baumwollstoff auf einer Breite von etwa 12 cm zu, die sich dann auf den gesamten Saumumfang des Rockteils von ca. 3m rüschten.
The ruffled hem caught my attention, hence I cut 6.5 yards of 4.5 inches of fabric and ruched it to match the 3 yards circumference of the skirt hem.

 Von außen...
outside...

...und innen. Der Saum wird umgeschlagen, ehe mit kleinen Vorstichen ein Kanal eingenäht wird.
In den Kanal wird ein Band eingezogen und die Falten werden gelegt. Eine etwas umständliche Heransgehensweise, aber sehr wirkungsvoll.
...and inside. The hem is turned over and then a small channel is sewn in with running stitches.
Then a ribbon is put into the channel and the fabric is ruched. It's a bit tedious, but well worth the effort.

Die Rückansicht.
Back view.


Als nächstes wird der schwarze Spencer auf meinem Nähtisch landen. Ich hoffe, diesmal geht die Arbeit ein wenig schneller vonstatten, denn etwas sei noch erwähnt:
Die eingewebten Quadrate im Stoff verleihen dem Stoff zwar einen schönen (popelinartigen) Stand, allerdings ist es kein Vergnügen den Stoff von Hand zu nähen, da die Verdickungen der Nadel (und den Fingern) mitunter arg zu schaffen machen...
...dennoch: frohes Handnähen!
Next on my list is the black spencer. Hopefully this time the piece is done more quickly, because one last note:
as much as the tiny squares woven into the fabric give the material stand, it's awkward to sew by hand, as the slubs mean labour to the needle (and fingers!)...
...nevertheless: happy hand-sewing!


Donnerstag, 3. Oktober 2013

Sonnenschein, Schinkel...Sauerland!

Wer an das Sauerland denkt, verbindet damit zumeist regnerisches Wetter und trutzige Burgen (durch eben erwähntes Regenwetter graugewaschen und von Moos und Flechten überzogen).
Aber mitunter hält diese Gegend auch ein paar Überraschungen bereit.
Heute zum Beispiel lockte uns herrlichster Oktobersonnenschein hinaus, um in der Nachbarstadt Arnsberg auf den Spuren des berühmten Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781 - 1841) zu wandeln.
Im Jahre 1816 zog es die Preussen nach Arnsberg und die Stadt wurde preussischer Regierungssitz.
Schon im darauffolgenden Jahr begann die Umgestaltung der Stadt unter der Aufsicht des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel, der in Berlin die Fäden in der Hand hielt.
If you think of the Sauerland, usually rainy weather and well-fortified castles (from the aforementioned steady rain turned into grey and covered with moss and lichen).
But truly this area is full of amazing surprises.
Today, for example, the most beautiful October's sunshine coaxed us outside into the neighbourhood town Arnsberg, to follow into the footsteps of the famous berlin architect Karl Friedrich Schinkel (1781 - 1841).
In the year 1816 the Prussians came to Arnsberg and the town became the prussian seat of government.
Early in the following year the transformation of the arrangemant of buildings started, under the firm guidance of the architect Karl Friedrich Schinkel, who operated from Berlin.

Der Glockenturm - eines der Wahrzeichen Alt-Arnsbergs. Daneben befinden sich die typischen sauerländischen Fachwerkhäuschen. Durch das Tor führt ein Weg hinauf zur Ruine der mittelaterlichen Burg, dem ältesten Teil der Stadt.
Man beachte den strahlend blauen Himmel!
The Glockenturm - one of the town's landmarks. Next to it, typical sauerlandian timbered houses. The gate in the tower leads to the ruins of a medieval castle, the oldest part of Arnsberg.
Note the clear blue, sunny skies! 

Zauberhafte Gassen im ältesten Teil der Stadt.
Quaint alleys in the oldest part of the town.

 Die alte Adlerapotheke, gegründet 1819.
The old Adler chemistry, established in 1819.

Auf der Bergstraße und den benachbarten Straßenzügen gibt es viele interessante Geschäfte, wie zum Beispiel dieses hier:
There are a lot of interesting shops up the Bergstrasse and those streets close by, like this one:
Und? Schon eine erste Ahnung, was dort angeboten wird?
Do you already have a clue on what's offered there?

Genau, Geigen und Streichinstrumente! Dort hängt der Himmel voller Geigen.

Aber nun ist es endlich an der Zeit, die Schritte ins klassizistische Viertel von Arnsberg zu lenken...meine werten Leser mögen mir folgen!
Now it's finally time to set the steps into the direction of the Schinkel quarter of Arnsberg...may I ask my dear readers to please follow!
Und? Zu viel versprochen? Strahlend blauer Himmel und klassizistische Gebäude mitten im Sauerland.
Well? Surprised? Sunny skies and classical early 19th century buildings in the depth of the Sauerland.
 Ich liebe die erhabene Einfachheit der Gebäude - zeitlos schön.
I love the elaborate simplicity of the buildings - timeless beauty.
Schlicht und schön.
Simple and stunning.

Ein Bürgerhaus, dahinter die Norbertusschule.
Man beachte die windschiefen Dachgauben.
A townhaus, behind is the Norbertusschule, a school.
Please pay attention to the aslant dormer windows.

Ein Haus nach den Plänen der Berliner Baumeister reiht sich an das nächste...
One house being built after the plans of the berlin architects is to the next...
...wie Perlen auf einer Schnur.
...like pearls on a neck-lace.
Dieses beeindruckende Tor mit Jagdszene kam in den späten 1820er/frühen 1830er Jahren nach Arnsberg. Zuvor gehörte es zum Jagdschloß Hirschberg.
This impressive gate came to Arnsberg in the late 1820s/early 1830s. Formerly it belonged to the palace of Hirschberg.

Von den Impressionen der Jagd geht es weiter zum - für mich - schönsten Teil des klassizistischen Viertels, in die Twiete.
Dort befinden sich die ehemaligen Gärten der Stadtbewohner und unter den Nummern Twiete 6 und Twiete 8, zeugen zwei wunderschöne Gartenhäuschen vom Geschmack unserer Vorfahren.
From the hunt we move on to my favourite part of the classicism quarter, into the Twiete.
There are the former gardens of the town. In Twiete 6 and Twiete 8 two beautiful tiny summer houses give an amazing impression of our ancestor's fine taste in gardening.

Unerwartet schön, nicht wahr? Sollen wir ein wenig näher heran?
Unexpectedly breathtaking, isn't it? Should we approach?

Dieses Häuschen (das jüngere Gebäude des Ensembles) ist aus der Zeit des Spätbiedermeier.
Gekonnt und auf verspielte Art und Weise greift es die Bauelemente des Barock auf.
Und - ja - es ist wirklich soooo schief!
This tiny house (the younger one of the ensemble) was build in the last days of the Biedermeier era.
The design wonderfully catches the spirit of baroque elements.
And - yes - it's really that aslant.

Der Grundriss ist winzig, in wenigen Schritten hat man das Gartenhaus (samt Keller!) umschritten.
The building (with basement!) is so tiny, it requires only a few footstep to circle around it.

Ein typisches Baumaterial: Schiefer.
A typical building material: slant.

Die rote Hecke markiert die ehemalige Grenze der beiden Gärten.
The red low shrubs mark the former 'border' between the gardens.
Ich kann mich an dem kleinen Häuschen nur schwerlich sattsehen (besonders bei dem schönen Bilderbuchwetter)
I can't help myself, but I could look at the house for hours (especially with the lovely weather)

Aber auch das andere Gartenhäuschen (das ältere) soll nicht zu kurz kommen:
Yet the other house (the older one) should have it's praise:
Es ist im Grundriss ein wenig größer und wurde etwa in den 1820/30er Jahren errichtet.
It's a bit more spacious. It was built in the 1820/30s.

Beide Gartenhäuser - both summer houses


Unter folgendem link ist - hoffentlich noch lange - ein stimmiger Bericht über die beiden Häuser zu finden: hier entlang, bitte!
Under the following link you'll find - hopefully permanently attached - a video (in German only, but nevertheless well worth to watch) about these two summer houses: please follow here!