Bei einem köstlichen Tässchen Tee, möchte ich den Ausklang des Jahres nutzen, die Geschichte über eine sehr berühmte Tasse Tee wiederzugeben und dabei eine Bitte an meine Leser heranzutragen, ein Projekt des Freundeskreises des Goethe-Nationalmuseum e.V. zu unterstützen, von dem wir erstmals bei unserem letzten Besuch vor Ort in Weimar hörten.
Im späten 18.Jahundert und frühen 19.Jahrhundert wählten viele Berühmtheiten die schöne Stadt an der Ilm zu ihrem Sehnsuchtsort. Heuten stehen sie oft im Schatten der beiden Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, umso wichtiger ist es, an sie zu erinnern, denn allein das Zusammenspiel all der großen und kleinen Berühmtheiten formte Weimars Bedeutung.
While enjoying a cup of tea, I'd like to take the ending of the year as a chance to tell my readers about a famous cup of tea and ask for their support in a most wonderful little project of the Freundeskreis Goethe-Nationalmuseum e.V., which came to our ears on our past journey to Weimar.
In the late 18th and early 19th century plenty of prominence have chosen to stay in the beautiful town at the river Ilm. Today they often stand out of the limelight of Johann Wolfgang von Goethe and Friedrich Schiller, hence the more important it is to be reminded of them, because their interaction formed Weimar's repute.
1806, Johanna Schopenhauer mit Tochter Adele, Caroline Badura (Quelle/source: wikimedia) |
Der Einfachheit halber, möchte ich den folgenden Text des Freundeskreises Goethe-Nationalmuseum e.V. Weimar wiedergeben:
Spendenaufruf zu einer Gedenktafel für Johanna Schopenhauer in der Schillerstraße
Die wohl berühmteste Tasse Tee Weimars wurde am 20.Oktober 1806 von der Saloniere Johanna Schopenhauer an Goethes frisch angetraute Gattin Christiane gereicht. Mit den unsterblichen Worten "ich dencke wenn Göthe ihr seinen Namen giebt können wir ihr wohl eine Tasse Thee geben", durchbrach sie die Mauer des Schweigens, mit der die Weimarer Gesellschaft die Lebensgefährtin Goethes bis dahin geächtet hatte.
Allein für diese ebenso große wie geistreich formulierte Geste verdient Johanna Schopenhauer (1766-1838) bis heute Hochachtung der Freunde Goethes und seiner Familie. Doch hatte die Schopenhauer durchaus noch andere Verdienste, die sie zu einer unentbehrlichen Persönlichkeit im "Klassischen Weimar" haben werden lassen. Nach den zweitägigen Plünderungen im Gefolge der verlorenen Schlacht bei Jena am 14.Oktober 1806 war die weitgereist-weltläufige, hochgebildet-redegewandte und charmant-großzügige Frau genau die Richtige, um der schockgelähmten Weimarer Gesellschaft zunächst Halt und nach und nach wieder neuen Mut zu geben. Dies gelang ihr durch Einrichtung abendlicher Teegesellschaften, in die sich jeder, sobald er in den geselligen Kreis einmal eingeführt war, ohne weitere Anmeldung einfinden konnte. Diese offene Form der Salongeselligkeit für beide Geschlechter war neu in Weimar und fand großen Anklang.
Mit Hilfe des Stadtarchivs Weimar konnte nun der genaue Ort des ersten und bedeutenden Salons der Schopenhauer ermittelt werden. Von 1806 bis 1813 wohnte sie im Haus der Hofrätin Johanna Caroline Amalie Ludecus, die sich als Schriftstellerin Amalie Berg nannte, in der Esplanade, später Schillerstraße Nummer 10, also nur zwei Häuser weiter rechts neben dem Schillerhaus. Allerdings ist das auf der alten Stadtmauer errichtete Gebäude 1896/97 durch das sogenannte Gewerbehaus ersetzt worden, in dem heute die Kreishandwerkschaft ihren Sitz hat.
Bisher gibt es in Weimar keinen Ort des Erinnerns an die einst so hoch geschätzte und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannte Johanna Schopenhauer; ihre Grabstätte befindet sich in Jena, die Schopenhauerstraße meint ihren Sohn Arthur. Es ist an der Zeit, diese große Dame Weimars mit einer eigenen Gedenktafel zu ehren. Der Tafeltext könnte wie folgt lauten:
"Hier stand das Haus, in dem die Schriftstellerin Johann Schopenhauer (1766-1838) von 1806 bis 1813 ihren berühmten Salon führte"
Der Preis für eine Tafel mit diesem Text liegt bei ca. 1300 Euro. Wenn Sie dieses von zahlreichen Verehrerinnen und Verehrern in und außerhalb Weimars schon lange geforderten Vorhaben des Freundeskreises des Goethe-Nationalmuseums e.V. Weimar unterstützen möchten, bitten wir Sie herzlich um eine Spende auf folgendes Konto:
Freundeskreis Goethe Nationalmuseum e.V.
Sparkasse Mittelthüringen Erfurt
DE34 8205 1000 0365 0003 37
BIC/SWIFT HELADEF1WEM
Stichwort: Schopenhauer
I'd like to share the text of the Freundeskreis Goethe Nationalmuseum e.V. Weimar:
Call for donations to build a commemorative plaque for Johanna Schopenhauer in the Schillerstrasse
Probably the most famous cup of tea in Weimar was served on the 20th October 1806 from the saloniere Johanna Schopenhauer to Goethe's newly wed wife Christiane. With the immortal words "I guess if Goethe has given her his good name, we can kindly offer her a cup of tea" she tore down the wall of rejection, which the Weimar society had bestowed on Goethe's wife to ostracize her.
For this generous and witty gesture alone Johanna Schopenhauer (1766-1838) truly deserves the respect of Goethes family and friends and all of us til today. But she has plenty more merits, which have helped her to become an essential part of the "Classic Weimar". After the two days of marauding and looting past to the lost battle in Jena on the 14th October 1806, the sophisticated, eloquent and charming generous woman was there to keep the deeply shocked Weimar scociety grounded and gradually give them back hope and strenght. She succeeded to do so with her vespertine tee salons, which were open to everyone once introduced to the circle, without invitation. This informal practice of social gathering for both sexes was new to Weimar and quickly well received.
With the help of the Stadtarchiv Weimar (city's archive) the exact place of this salon could be identified. From 1806 to 1813 Johanna Schopenhauer stayed at the house of court counselor Johanna Caroline Amalie Ludecus, whose pseudonym as writer was Amalie Berg, at the Esplanade, later Schillerstrasse No.10, only two houses away on the right from the Schillerhouse. Unfortunately the original building on the grounds of the former town's wall was replaced in 1896/97 by the Gewerbehaus, which today is seat of the District Craft Trades Association.
So far there's no place of commemoration of the once so highly estimated and famous Johanna Schopenhauer in Weimar; her grave is in Jena, the Schopenhauerstrasse dedicated to her son Arthur. It's time to pay tribute to this grand dame of Weimar with a commemrative plaque. The text would read as follows:
"Hier stand das Haus, in dem die Schriftstellerin Johanna Schopenhauer (1766-1838) von 1806 bis 1813 ihren berühmten Salon führte"
(translation: "Here's the place, where the famous writer Johanna Schopenhauer (1766-1838) held her salon (circle) from 1806 to 1813")
The price for the plaque is approx 1300 Euro. If you'd like to support the project of the Freundeskreis Goethe-Nationalmuseum e.V. for long due commemorative plaque, we'd kindly ask you to donate to:
Freundeskreis Goethe Nationalmuseum e.V.
Sparkasse Mittelthüringen Erfurt
DE34 8205 1000 0365 0003 37
BIC/SWIFT HELADEF1WEM
keyword: Schopenhauer
1794, Johanna Schopenhauer, Zeichnung von Gus. Guibert (Quelle/source: zeno.org) |
Meine Tasse Tee ist geleert und es bleibt mir meinen Lesern alles Gute für das kommende Jahr zu wünschen. Ich hoffe, wir sehen uns im Januar!
Thank you very very much.
My cup of tea is empty and I'd like to wish my readers all the best for the coming year. I hope to meet you again in January!
Edit:
Wer neugierig auf Johanna Schopenhauer geworden ist, auf Alessandras Seite Pavillon de la Paix gibt es auch noch einen Beitrag.
If you're curious to read more about Johanna Schopenhauer, there's further info on Alessandra's blog Pavillon de la Paix.
Edit:
Wer neugierig auf Johanna Schopenhauer geworden ist, auf Alessandras Seite Pavillon de la Paix gibt es auch noch einen Beitrag.
If you're curious to read more about Johanna Schopenhauer, there's further info on Alessandra's blog Pavillon de la Paix.