Sonntag, 28. August 2011

Goethes Geburtstag

Heute vor zweihundertzweiundsechzig Jahren erblickte der Dichter 
in Frankfurt das Licht der Welt.
Today twohundredandsixtytwo years ago the poet 
was born in Frankfurt.


Angelika Kaufmann, Goethe  (1787)

Sonntag, 21. August 2011

Museumsbesuch

Heute ist Sonntag...
...und es regnet Bindfäden, warum also nicht einen kleinen Abstecher ins (virtuelle) Museum wagen?!
Besonders Portraits üben seit jeher einen Reiz auf mich aus und ich brüte gerne über allen Darstellungen angefangen von Holbeins frühen Portraits bis hin zu Fotos zur Wende zum 20. Jahrhundert. Dabei ignoriere ich geflissentlich hie und da den kleinen Seitenhieb frei nach dem Film The Sixth Sense "Ich sehe tote Menschen".
It is a lazy Sunday...
...and it rains cats and dogs, why not spend some time at a (virtual) museum?!
As long as I can think back I'm drawn to portraits and I love looking through a variety of them from early portrait paintings by Holbein to photos from the turn of the 20th century. Meanwhile I try to ignore some people's remarks citing the movie The Sixth Sense "I see dead people".

Zuletzt haben mich zwei Portraits besonders fasziniert.
Recently two portraits caught my attention.

Gilbert Stuart, Portrait of a young lady (ca.1803)

Ihr Kleid ist einfach wunderbar und ihre Frisur ist geradzu großartig! Seht euch die Haare an!!!
Außerdem ist es sehr interessant festzustellen, dass die Kulisse, vor der sie dem Künstler als Modell sitzt, immer wieder in den Bildern von Gilbert Stuart auftaucht.
Her dress is beautiful and her hairdo is simply gorgeous! Look at that hair!!!
Furthermore it is really interesting to learn, that the background occurs in most of Gilbert Stuart's paintings.

Friedrich Carl Gröger, seine Pflegetochter Lina/his foster Lina (1802)

Der Kragen ist wunderschön und die Konstruktion der Chemisette, die über dem eigentlich Kleid getragen wird, ist bemerkenswert.
The collar is awesome and the construction of the chemisette, which is worn over the actual dress, is remarkable.

Zu guter letzt sei mir noch ein kleiner Rückblick auf den gestrigen Tag erlaubt. Dort fand im Museum Menden neuerlich eine Führung durch die Ausstellung "Hut ab!" statt. Andrea und ich (als "lebendiges Inventar") haben die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, um auch hier unserer Leidenschaft zu frönen...
...das Foto bringt mich immer zum Lachen!
Last but not least please allow me to look back to yesterday. On Saturday we've been once more invited to the exhibition "Chapeau" at the museum in Menden. Andrea and I took the time by the forelock to marvel over portraits...
...the photo cracks me up!


Freitag, 19. August 2011

1812 Robe de Marcelline

Endlich - und mit gehöriger Verspätung - ist meine frühlingsfrische Interpretation der Robe de Marcelline aus dem Costume Parisien von 1812 vollbracht!
Finally - and with major delay - my springlike interpretation of the Robe de Marcelline from the 1812s Costume Parisien is done!
Ich habe für die Herstellung 3 Meter lindgrün karierten Baumwollstoff benötigt und für die Rüschen nochmal etwa einen Meter in einem kleineren Karo.
Das Kleid ist vorne gekreuzt und hat einen Verschluß mit Bändern auf dem Rücken.
Um den schönen Schwung im Rock zu bekommen, habe ich das vordere Panel trapezförmig zugeschnitten.
Unter dem Kleid verbirgt sich ein Unterhemd, ein Korsett, ein Unterrock sowie eine Chemisette.
I needed about 3.02 yard of spring green Gingham cotton and 1 yard with smaller Gingham pattern for the ruffle.
The dress is crossed at the front and has a back closure with ribbons.
To get the beautiful flounce in the skirt, I did cut the front panel in a trapeze, instead of a square.
I wear a shirt, a corset, a petticoat and a chemisette with the dress.
Die ausgestanzten Rüschen wirken etwas dunkler, da das Karo kleiner ist und ich drei doppelte Reihen Rüschen angenäht habe.
The ruffle with the scalloped edges may look a bit darker just because the gingham check is smaller and I've sewn three double rows of ruffles.


Rückenansicht /back view

Und ich konnte einfach nicht widerstehen, dem Apfelgrün ein frisches Gelb hinzuzufügen. Da kommen Frühlingsgefühle auf, oder?!
I couldn't help but add a fresh dashing yellow to the applegreen of the dress. Feels like spring, no?!

Und an dieser Stelle sei auch verraten, warum es mit dem Nähen manchmal ein bisschen länger dauert als beabsichtigt:
And I guess it's about time  to reveal, why sewing sometimes takes a bit longer than intended:

Sonntag, 14. August 2011

Fundstücke August

Immer wieder erweist sich Kunst als wunderbare Quelle für Kostümstudien, manchmal schicken die Bilder der Künstler einen aber auch auf eine unerwartete Reise.
Gestern stieß ich zufällig auf den niederländischen Künstler Wybrand Hendriks (1744-1831) und entdeckte unter seinen Bildern eines vom wunderbaren Teylers Museum in Haarlem.
Often art is a wonderful source for costume studies, and sometimes the paintings of an artist mean an unexpected armchair travel.
Yesterday I accidentally stumbled over the dutch artist Wybrand Hendriks (1744-1831). One of his paintings shows the truly amazing Teyler's Museum in Haarlem.


Ich selbst habe das Museum schon zwei Mal besucht und bin immer wieder unglaublich fasziniert. Das
"Teylers Physische en Naturalien Kabinetten en Bibliotheek" ist das älteste Museum in den Niederlanden und öffnete seine Tore 1784. Im Bild ist das Ovale Kabinett abgebildet, das heute immer noch so vorzufinden ist. Überhaupt ist die Sammlung an Instrumenten, Kuriositäten, Münzen, Büchern und Gemälde einzigartig, vor allem weil man alles in diesen fantastischen Räumen vorfindet!
 I've already visited this museum twice and I'm always deeply fascinated. The "Teylers Physische en Naturalien Kabinetten en Bibliotheek" is the oldest museum in the Netherlands and was founded in 1784. The picture above shows the ovale room, which still looks like that today.
The collection of instruments, curiosities, coins, books and paintings, which are displayed, is unique, and even more so, because it's displayed in amazing rooms like the one above!

Aber zurück zum Künstler Wybrand Hendriks, denn unter seinen Bildern entdeckte ich diese kleine Perle:
But back to the artist Wybrand Hendriks, because I've noticed this little gem in his collection of paintings:

Wybrand Hendriks, Interier met naaiende vrouw 

Eine geeignete kostümgeschichtliche und kulturgeschichtliche Studie, welche mich beinah unvermittelt zu folgendem Bildchen inspirierte. Wenn es meinen Lesern zusagt, bitte unbedingt auf der eigenen Seite weiterverwenden, um die Freude am Nähen von Hand weiterzuverbreiten:)
A lovely costume related and historically related study, which didn't fail to inspire me to the following icon/banner. If you like it, please snatch/grab/take it for your site and spread the joy of hand sewing:)

Donnerstag, 11. August 2011

Gut eingefädelt!

Beim Nähen trifft man zuweilen auf das Problem, eine Kordel oder ein Band durch einen Kanal zu fädeln.
Ist der Kanal nur kurz empfiehlt sich natürlich die Verwendung einer Nadel, aber bei langen Tunneln und kräftigeren Kordeln wie z.B. bei einem Korsett hilft eine einfache Nadel oft nicht weiter.
Wie kann man da Abhilfe schaffen?!
While sewing we're often faced with the problem of how to get a cord or ribbon through a channel.
If the channel's rather short a needle is a good choice, but what about those long tunnels and thick cords like used in corsetry or hems.
What to choose then?!

Hier ist die Lösung! 
Alles was man benötigt ist  Draht (etwa 1,20m Länge) und eine alte Wäscheklammer oder ein Stückchen Holz mit einem Spalt. (siehe Bilder)
Der Draht wird auf die Hälfte geknickt und dann ineinander verzwirbelt. Vorne entsteht eine flexible Schlinge, die sich jeder Kordel und jedem Kanal anpasst. Die beiden losen Ende werden im Spalt der Wäscheklammer/Holzstück fest verknotet (bei manchen Kanälen braucht man viel Ziehkraft!). Da die volle Länge der Einfädelhilfe nicht immer gebraucht wird, kann man den Draht bequem um die Klammer wickeln.
Und los geht's mit dem Einfädeln!
Here's the solution!
You need a lenght of  wire (approx. 1,20 m) and a wooden clothes-peg or a round piece of wood with a split. (see photos)
Bend the wire into a half and twist it. You'll get a loop on one side, which is really flexible for all kinds of cords/ribbons and channels. The loose ends should be thouroughly secured/knotted round the clothes-peg or splitted wood (as it has to withstand lots of pulling). As you do not always need the full lenght of the wire, you can coil it round the peg.
It works like a treat!



Sonntag, 7. August 2011

Von endlosen Nähstunden

Was kommt als nächstes?!
Nachdem ich - wie so viele - gleichermaßen Stoffe und Ideen horte, habe ich mich entschieden, endlich die Vorhaben, die seit Wochen und Monaten verzweifelt warten, in Angriff zunehmen. Die Zeit von 1795-1820 hält so viele aufregende Kleidungsstücke bereit, dass ich buchstäblich Tag und Nacht nähen könnte...
What's up next?!
Because I - like so many - simply hoard fabrics and ideas, I have decided to finally fullfill the plans, which already wait for weeks and months. The garments of the time from 1795-1820 never fail to attract me. I could literally sew day and night...

Gestern habe ich mit der "Robe de Marcelline" nach einem Modekupfer aus dem Costume Parisien begonnen (zu der ich im April den Stoff erworben habe). Laut dem "Journal des Luxus und der Moden" ist Marcelline ein "seiden Zeuch", ich habe mich allerdings für die kleinbürgerliche Variante aus Baumwolle entschieden. Die Rocksäume sind bereits vernäht und nun geht es an die Dekoration und das Oberteil.
Yesterday I've eventually started with the "Robe de Marcelline" after a fashion plate of Costume Parisien (I've bought the fabric back in April). The term "marcelline" is according to the "Journal des Luxus und der Moden" a silk tissue, but I prefer the middle class cotton.

Und dann ist da noch der Spencer aus dem Buch "fashioning fashion", der es mir schon beim ersten Durchblättern angetan hat und dessen Stoff hier bereits seit etwa drei Monaten herumliegt...
And then there's this spencer inspired by the book "fashioning fashion", which caught my attention on leafing through the book for the first time. I have the fabric in my stash for about three months...
 LACMA Spencer, 1815 France



Und dann gibt es noch den wunderschönen Seidentaft, den ich bereits im Winter vom Herrn des Hauses zum Geburtstag geschenkt bekommen habe, daraus wird hoffentlich recht bald ein Kleid aus der Zeit zwischen 1810-1815, das ich bei Augusta Auctions entdeckt habe.
And then there's this beautiful silk taffeta waiting, which my husband gave me for my birthday back in winter. It was/is meant for a dress of 1810-1815, which I've seen at Augusta Auctions.

Nicht zu vergessen ein Ensemble aus dem "La Belle Assemblée" vom Februar 1813, das als cremefarbener Wollstoff schon lange im Schrank schlummert, dessen Ausführung aber bislang an der Pelzverbrämung scheiterte. Dank der wunderbaren Mme du Jard bin ich darauf aufmerksam geworden, dass die Verwendung von Seidenplüsch (Peluche de Soie) durchaus verbreitet war.
Also wird die Verbrämung am Spencer nun aus dunklem Plüsch geschneidert, den es - ein Segen - in verschiedenen Naturfasern gibt.
Not to forget the ensemble from "La Belle Assemblée" of February 1813, of which I have the creme colored fabric in my stash for quite a while, but I was reluctant because of the fur decoration. Thankfully the lovely Mme du Jard
brought my attention to the use of silkplush (peluche de Soie), which was common back then. 
Now I can happily choose dark plush for the spencer, which is - to my further relief - available in different natural fibres.



Zudem will ich mich demnächst auch endlich den geplanten Halbstiefeln widmen, der Restauration meines Parasols, sowie einer Interpretation dieses Fächers:
And then I intend to work on my half boots, the restauration of my parasol, and an interpretation of this fan:

...und von dem Kleid mit Frontklappenverschluss aus der V&A Sammlung, dem weißen Tageskleid aus der LAMCA Sammlung und der Garderobe des Herrn des Hauses dann ein nächstes Mal...;)
...and next time I'll tell you more about the front closing gown from the V&A collection, the white day dress from the LAMCA and my husband's attire...;)

Donnerstag, 4. August 2011

1815 Robe de Perkale oder "Wo bitte geht's zum Ball?"

Ein Blick in die Garderobe förderte eine schreckliche Erkenntnis ans Licht: den Mangel an einem geeigneten Ballkleid oder zumindest an einem Abendkleid, Theaterkleid, Konzertkleid...
War das etwa der Grund (mal abgesehen von meiner mangelnden Fähigkeit zu Tanzen), weshalb niemals Einladungen zu einem Ball ins Haus flatterten???
A glance into the wardrobe revealed a terrible truth: the lack of a ballgown or even an evening dress, theatre dress, concert dress...
Was that the sad reason (beside my disability to dance) that never ever any card d'invitation arrived at our house for a ball???

Ran an die Nähnadel! 
Ein Ballkleid musste her! Natürlich in strahlendem Weiß!
Und nachdem ich einige Bücher gewälzt und Modekupfer untersucht habe, stand der Entschluß fest:
Ein Kleid im Stil um 1815 mit auffälliger Dekoration am Rocksaum.
Außerdem sollte das Kleid nicht aus Seide oder Muslin, sondern aus Perkale (Baumwolle) gemacht sein, denn ich dachte an einen eher dörflichen oder kleinstädtischen gesellschaftlichen Anlass und nicht an die großen glänzenden Feste in den Hauptstädten.
Kleider aus Perkale finden sich auf vielen Modekupfern der Zeit und zudem beweist es, dass ein Abendkleid (und vor allem eine Reproduktion) nicht kostspielig sein und es nicht immer unbedingt Seide sein muß. 
Aus Kostengründen kann man dann, statt auf eine Kunstfaser auszuweichen,
 besser an Baumwolle denken!
I fetched my sewing needle!
I was in desperate need of a ballgown! One in shiny white!
After leafing through various books and browsing plenty of fashion plates I decided on a 1815 dress with a heavy trimmed flounce at the skirt.
And the dress shouldn't be made from silk or muslin, but from perkale (cotton), because I was thinking of a neat dance and assembly in a village, instead of a grande ball in a capitol.
There are quite a number of dresses made from perkale of around 1815, which shows that a dress (and even more so a recreation) neither has to be expensive nor by all means made of silk. 
Instead of chosing poly fibre to keep the budget tight, please think of cotton!

Ackermann's Repository November 1817

Der Entschluß stand fest, ein Kleid aus Baumwolle und sogenannte "bouffonés" am Rocksaum, die ab ca. 1815 überall in den Modekupfern zu finden waren, wie z.b. der oben abgebildete Ackermann's Repository oder auch im Costume Parisien oder in dem Buch "Napoleon and the Empire of Fashion".
The decision was made, a dress made from cotton with so-called "bouffonés" at the skirt, which were fashionable from the 1815s onward. This kind of trim is shown in many fashion plates, like the Ackermann's Repository above, but also at Costume Parisien or in the book "Napoleon and the Empire of fashion".

Zusätzlich zu den bouffonés sind kleine Punkte aus Atlasgewebe im Stoff eingewebt
Additionally to the bouffonés there are tiny sateen dots woven into the fabric 

Das Kleid wird mittels von Bändern auf dem Rücken geschlossen. Der Ärmel ist ebefalls zum Teil in Querfalten gelegt.
There are ties for back closure. The sleeves are partially decorated with ruched inserts.

Das vorherrschende Thema sind Punkte und Rüschen. Auch die Front ist horizontal gerüscht. Nebenbei bemerkt: unter dem Kleid verbergen sich ein Unterhemd, ein Korsett sowie ein Unterrock.
Dots and ruched trimming everywhere. The front piece is horizontally ruched. 
On a side note: I wear a shirt, a corset and a petticoat with the dress.

Als Stoff diente mir übrigens ein fast fünfzig Jahre altes, ausgedientes Stück Bettwäsche aus Baumwolle und Atlas, das seinen Glanz noch nicht verloren hatte und über und über mit Punkten übersät ist.
Der Stoff ist herrlich weich und hat einen wunderbaren Fall.
The fabric is a nearly fifty year old and used bedsheet made from cotton and sateen with a still marvellous shine and plenty of woven lovely little dots. 
The fabric is very soft and smooth and has a gorgeous swing.

Die Rüschen sind aus dem gleichen Stoff, während die bouffonés zweilagig aus Feinbatist (außen) und Muslin (innen) sind, zudem sind sie mit Muslin gestopft, um einen besseren Stand zu erhalten. Die Inspiration dazu habe ich hier gefunden.
Die Rüschen haben zu beiden Seiten Paspeln. Die Poufs wurden zunächst auf ein Band aufgenäht, welches später auf den Rocksaum gesetzt wurde.
The ruched trimming is made from self fabric, while the bouffonés are made from superfine batiste (outside) and muslin (inside). Furthermore I stuffed the bouffonés with muslin, to provide more stiffness. I got inspired from this site here.
There are pipes on both sides of the ruches. The poufs were first sewn onto a band, which was then attached to the skirt.

Das Kleid wird auf dem Rücken mit Bändern geschlossen (bei meinen Studien auf diversen online Museumsseiten habe ich außergewöhnlich viele Exemplare entdeckt, die mittels Bändern geschlossen werden). Außerdem gibt es zwei Flügel innen, welche zunächst mit Nadeln geschlossen werden.
Wie man erkennen kann, sind die Ärmelansätze nicht versäubert. Das vordere Innenstück des Oberteils ist übrigens kleiner als die Außenseite mit Oberstoff und hat zwei Abnäher...
The dress is closed with ties on the back (my studies on various online museum sites revealed that a whole lot of dresses usually had ties for back closure). There are also two wings (lining), which are closed with pins.
The seams on the inner armskyes are left raw. The inner front bodice piece is slightly smaller and has two darts for comfort fit...

Die Konstruktion des Vorderteils (außen und innen), habe ich zum Teil aus den Schnitten aus dem Buch "Kostümsammlung Bassermann Jordan" entliehen. Entscheidend für den Sitz ohne Abnäher ist das Seitenteil, dessen Kante schräg eingehalten ist. 
Das komplette Oberteil besteht aus 8 Teilen.
The construction of the front (inside and outside) is partially inspired by the patterns from the book "Kostümsammlung Bassermann Jordan". Note the slightly curved line on the side piece, which helps to shape the front piece without using darts.
The bodice pattern contains 8 pieces altogether.

Nun muß ich nur noch Tanzen lernen!
Now I just need to work on my dancing skills!

Montag, 1. August 2011

Waschtag

Gestern wurde endlich einmal schönes Wetter für den kommenden Tag angekündigt, also heißt es heute früh auf die Beine und ein bisschen Wäsche machen.
Eventually a fine summerday was forecasted for today, this means get up early and do some laundry.
Die Oberbekleidung hänge ich bei schönem (am besten leicht windigem) Wetter gerne mal zum Lüften raus, während die Unterbekleidung, vor allem die Unterhemden, stets gewaschen werden. Nach Lust und Laune geschieht dies auch schon mal mit Kernseife in einer Wanne. 
Eine Behandlung, welche der Oberbekleidung fast ausschließlich zukommt, wenn sie denn nicht nur gelüftet wird (z.B. bei Seide oder Wolle). An einem Sommertag zu lüften, ist zeitgenössisch und bedeutet mit der Wäsche ein wenig Sommer einzufangen - das wirkt Wunder!
I usually put my outer garments out to air in a light breeze, while I thouroughly wash the undergarments, especially the chemises. I often choose to wash them by hand in a laundry tub. 
This is also the usual routine with the outer garments, but actually I prefer to just air them (which is highly recommened with wool and silk). To air on a lovely day is period and absolutley bliss, as you catch the fragrance of summer.

Aber warum so umständlich?
Zum einen, weil die Kleidung mühsam von Hand genäht wurde und es da selbstverständlich ist ebensolche Mühe beim Reinigen aufzuwenden, zum anderen, weil die Wäsche auch damals auf diese Weise gereinigt wurde. Viele wunderbare Anleitungen gibt es dazu in dem Buch "The Lady's Stratagem".
Übrigens ist es natürlich grundlegend, ein Unterkleid unter kostbaren Kleidern zu tragen. Bei anstrengender Arbeit bietet sich ein robustes Arbeitskleid an...und eine Schürze! Die Kunst damals war es, Wäsche rein zu halten und Flecken und Gerüche zu vermeiden.
But why all this inconvenience?
On the one hand, because the garments are handsewn with great effort and it's only natural to put the same effort into cleaning/washing. On the other hand, laundry was handled this way back then. There's a lot more to read about it in "The Lady's Stratagem".
And it's essential to wear undergarments to protect your outer clothes. While working, working clothes are appropriate...and an apron! It was the "art" to keep clothes clean and to avoid stains and stenches.
Also, einen schönen Waschtag noch!
Well, have a happy laundry day!