Ich erhielt eine wunderbare Einladung Ende September auf den Spuren der Dichterin
Annette von Droste Hülshoff (1797-1848) das Münsterland zu erkunden.
Ein Besuch im legendären und zugleich idyllischen Rüschhaus in passender Garderobe der Romantik, eine Kutschfahrt durch Münster und das alles umringt von einer illustren Schar Kostümbegeisterter...
Herrliche Aussichten!!! Wie könnte ich da widerstehen!
I received an invitation to take a tour following the footsteps of the famous German poet Annette von Droste Hülshoff (1797-1848) through the Münsterland.
A visit to the legendary, yet quaint and idyllic Rüschhaus in matching garments of the Romantic Era, a carriage ride through Münster and being surrounded by a lovely bunch of costume enthusiasts...
Wonderful and bright prospects!!! How could I resist!
Unsere Kleidung sollte den Lebensdaten der Hülshoff entsprechen. Dadurch erreichten wir eine interessante Zeitachse von der ersten Dekade des 19. Jahrhunderts bis in das Jahr 1837.
Ich entschied mich für meine feinsten Kleider aus dem Jahr 1815 (der Beginn des deutschen Biedermeier) und fand mich pünktlich (und mit klopfendem Herzen) zum vereinbarten Zeitpunkt vor den Toren des
Rüschhauses ein, um meine neuen Reisebegleiter kennzulernen.
Our clothing should range throughout the timeline of Annette von Droste Hülshoff's life, thus we had a lovely mix of dresses from the very early 19th century to the year 1837.
I decided on my finest garb from 1815 (the beginning of the German Biedermeier) and eventually found myself (with a pounding heart) as agreed on our appointment in front of the gates of the Rüschhaus to meet my new travel companions.
In allerbester Gesellschaft -
und hier sei es mir erlaubt einen Sprung in die englische Literatur zu tun und Jane Austen zu zitieren:
"Meine Vorstellung von guter Gesellschaft...ist die Gesellschaft kluger, kenntnisreicher Leute, die gerne eine gute Konversation pflegen; das nenne ich eine gute Gesellschaft.'
'Da irren Sie sich', sagte er höflich, 'das ist keine gute Gesellschaft, das ist die allerbeste."
- erkundeten wir im Rahmen einer empfehlenswerten Führung die Innenräume des Hauses.
Und schon während dieser Besichtigung erfüllten unsere Gespräche und unser Lachen das Haus, wie damals hoffentlich zu den Zeiten der Hülshoff.
In the best company -
and here I allow myself to draw a line to the english literature and quote Jane Austen:
“My idea of good company...is the company of clever, well-informed
people, who have a great deal of conversation; that is what I call good
company.'
'You are mistaken,' said he gently, 'that is not good company, that is the best.”
- we followed our wonderful guide through the rooms of the House.
During our visit our chatting and laughing surely enlivened the spirit of the days when Annette von Droste Hülshoff lived there.
Nach der Besichtigung des Hauses, nutzten wir die Zeit und das gute Wetter, um durch den Garten zu schlendern. Eine feine Gelegenheit, um über Kleider zu reden und wieviele Unterröcke es braucht, um einem Kleid aus dem Jahr 1837 den nötgen Stand zu verleihen.
After the visit of the House we've made good use of the lovely weather and took a stroll through the garden.
A nice opportunity to have a conversation about clothes and how many petticoats are needed to build up a proper 1837s dress.
Das frühe 19. Jahrhundert trifft auf die frühen 1830er.
The early 19th century meets the early 1830s.
Nach unserem Aufenthalt am Rüschhaus ging die Reise weiter zur
Burg Hülshoff. Eine Strecke von etwa sechs Kilometern, die Annette von Droste Hülshoff häufig zu Fuß zurücklegte. Sie benötigte dazu etwa eine Stunde und lediglich Dauerregen (weil der den nahen Fluß anschwellen ließ) oder Schnee konnte sie aufhalten oder in Ausnahmefällen dazu veranlassen, sich die Kutsche von der Burg Hülshoff kommen zu lassen.
Die Burg haben wir bei diesem Besuch nicht erkundet, allerdings haben wir die Gelegenheit wahrgenommen und uns vor Ort mit westfälischen Köstlichkeiten gestärkt.
Nebenbei bemerkt, eine unvergessliche Angelegenheit für Azuela von
Azuelas Allerley, die eine westfälische Spezialität aufgetischt bekam, die selbst Westfalen unbekannt sein dürfte: süße Pfannekuchen mit Speck und Puderzucker. Natürlich war das ein Versehen, denn wahrscheinlich war der Koch derart verwirrt über unsere Anwesenheit, dass er uns diesen Lacher serviert hat! Hernach folgte selbstverständlich ein leckerer Pfannkuchen mit Pflaumen!
After our visit to the Rüschhaus, we went to the nearby castle Burg Hülshoff. A distance of nearly four miles, which Annette von Droste Hülshoff would often walk. It took her about an hour and only heavy and steady rain (because the nearby river would then swell) or snow could keep her from walking and made her ask for the carriage from the castle.
Due to limited time we did not pay a visit to the castle, instead we went for a proper westphalian meal.
On a short note: this proofed to be an unforgetable incident for Azuela from Azuelas Allerley, who received a westphalian delicacy, which is completely unknown even to the Westphalians: sweet pancakes with ham and icing sugar. Actually this was a mistake by the cook, who seemed to be really confused about our presence, that he delievered this burst of laughter to us! Of course after that he served the ordered yummy pancake with plums.
Und dann kam der lang herbeigesehnte Augenblick
: eine Kutschfahrt durch Münster in einer geschlossenen Kutsche.
Die Fahrt nahm ihren Anfang am wunderschönen Prinzipalmarkt, der an diesem Samstag (Markttag!) gut besucht war.
Durch die dicht gedrängte Menschenmenge führte uns der Weg bei herrlich blauem Himmel in Richtung Schloss (das ebenso wie das Rüschhaus aus der Feder des berühmten Architekten
Johann Conrad Schlaun stammt)
And then came the moment, which we all longed for: A carriage ride through Münster in a stage coach. The ride started at the Pinzipalmarkt, which was crammed with people on Saturday (market day!).
Our horse patiently led us through the crowd to the Schloss under beautiful blues skies (the castle - as well as the Rüschhaus - was built by the famous architect Johann Conrad Schlaun)
Unsere Berline, unser braves Zugpferd und unser Kutscher
Our stage coach, our well-behaved horse and our coachman
Und weil der Himmel wirklich unvergleichlich schön war, haben wir uns rasch für ein Gruppenfoto vor dem Schloss zusammengestellt.
And because the skies were amazingly blue, we gathered for a group shot in front of the Schloss.
Nach unserer Kutschfahrt erkundeten wir noch die Straßen Münsters und wir schwebten beinah im siebten Himmel, als sich die Türen eines eigentlich schon dem verdienten Feierabend entgegeblickenden Geschäftes nochmals für uns öffneten und wir in Westfalenstoffen schwelgen durften. Die Szenerie im Haus
Mackenbrock am Prinzipalmarkt erinnerte an eine Filmszene aus Cranford: selige, aufgebracht Stoffklaubende Damen umgeben von "Ahhh" und "Ohh" Seufzern und der Vorstellung von neuen Kleidern.
Mit all diesen wunderbaren Erinnerungen begab ich mich - gefühlt viel zu schnell - wieder auf die Heimreise!
Schön war's!
Wunderschön!
Mein riesiges Dankeschön für die Einladung, die herzliche Aufnahme in die Reisegruppe und den wirklich unvergesslichen Tag!
After our carriage tour, we decided to explore the streets of Münster and we finally ended up in seamstress' heaven, when a closed shop (already heading for the weekend) opened their doors once again to allow us to delve into Westfalenstoff fabrics. The scenery in the Mackenbrock Shop resembled the BBC series Cranford: absolutely happy fabric hoarding ladies, sighing "Awww" and "Ohhhh" all the time, while imagining how the fabrics might turn into new fancy dresses.
With all these wonderful memories I finally (and much too quick) had to head back home!
It was wonderful!
Absolutley bliss!
My heartfelt thanks for the invitation, the warm & hearty welcome to the travellig group and a truly unforgetable day!