Am vergangenen Wochenende waren nicht nur liebe Freunde zu Gast im Sauerland, sondern sie warteten auch mit der großartigen Idee auf, in die benachbarten Niederlande zu fahren, um die Ausstellung
im Gemeentehuis Museum in Den Haag zu besuchen.
Ein fabelhaftes Wochenende!
Die ausgestellte Sammlung schlägt den Bogen der Moden vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts, zusätzlich wurden noch einige Filmkostüme präsentiert.
Zum Teil sind die Kleider sehr gut ausgestellt und es besteht die Möglichkeit sie von allen Seiten zu bestaunen. In einigen Räumen sind sie allerdings auch schlecht präsentiert, sodass man sie nur von einem Winkel aus betrachten kann. Oder sie sind hinter Glas aufgebaut und es ist schier unmöglich gute Fotos für eine Dokumentation zu bekommen.
Die Stücke sind alle unglaublich interessant und bieten den Einblick in interessante Verarbeitungstechniken, wobei einem ständig das Gefühl in den Fingern juckt, einen Rock zu lüften, um das 'Innenleben' betrachten zu können. Ja, so nah kommt man manchen Exponaten.
Bei allem Lob über die gelungene Auswahl der Stücke, gibt es einen Nachteil, der uns wirklich nachdenklich gemacht hat: die Frisuren!
Das sind fürchterlich wilde Bad-Hair-Day Köpfe, die nichts mit den zeitgenössischen Frisuren gemein haben. Sie verwirren nicht nur unkundige Besucher und geben vollkommen irreführende Eindrücke, sondern haben in einem Fall sogar dazu geführt, dass eine Haube falsch präsentiert wurde.
This past weekend, we've not only welcomed dear friends in the Sauerland, but they also surprised us with the great idea to pay a visit to the Netherlands to see the exhibition
in the Gemeentehuis in The Hague.
An amazing weekend!
The collection on display presents the fashion from the early days of the 19th century to the beginning of the 20th century, with the addition of a few movie costumes.
Partially the dresses are displayed very well with the possibility to admire them from different angles, but in some rooms they're represented only from one angle. Or they've been put behind glass, which made it difficult to get decent photos.
The choosen pieces are highly interesting and reveal amazing details and techniques, and cause this slight sensation in the fingers to touch the skirts and take a look how they might be made up from the inside. Yes, that's really how close you get to some pieces.
Despite all my happiness about the choice of garments, there was one huge point, which made us cringe: the hair dos!
Really bad-hair-day galore, which have nothing in common with period hair style. They not only confuse untrained visitors and give absolutely wrong impressions, in one case it led to a misplaced cap.
Dennoch, eine Ausstellung, die man sich auf keinen Fall entgehenlassen sollte, denn der begleitende Katalog zur Ausstellung gibt die großartigen Kleider nur burchstückhaft wider.
Nevertheless, an exhibition, which is a must see, because the catalogue to the exhibition gives only a vague impression of all the gorgeous dresses.
von links nach rechts/from left to right:
Japon Zijde ca. 1816-1820 (Invent. 0780997),
Japon Zijde/Katoen ca. 1810 (Invent. 02401607),
Japon Zijde ca. 1820 (Invent.1037624),
Japon Zijde ca. 1810 (Invent. 1026360)
Detail Invent. 1037624
Detail des Ärmelaufschlags mit Puffen Invent. 0780997
Detail of the cuffs with poufs Invent. 0780997
Bestickte Haube mit Puffen
embroidered lace cap with poufs
von links nach rechts/from left to right:
Japon Katoen ca. 1825-30 (Invent.0394068)
Japon Katoen ca.1816-1820 (Invent. 0722319)
Japon Katoen 1805 (Invent. 0394364)
Japon met Spencer ca.1810 Katoen (Invent. 1050446)
Detail der Paspel am Spenzer Invent. 1050446
Detail of the piping of spencer Invent.1050446
von links nach rechts/from left to right:
Japon Katoen ca. 1825 (Invent. 0394111)
Japon Katoen ca.1810-1815 (Invent. 0783434)
Japon Zijde ca. 1800-1810 (Invent. 0241536)
Japon Zijde ca. 1815 (Invent. 0394055)
Detail des roten Seidenkleids, Ärmel (Invent. 0241536)
Detail of the red silk dress, upper sleeve cap (Invent. 0241536)
Ärmelaufschlag des Seidenkleids
Cuff of the silk dress
Ein sehr ungewöhnliches Seidenkleid mit herrlichen Details (Invent. 0783434)
A most unusual cotton dress with beautiful details (Invent. 0783434)
Die Seide an dieser Redingote von 1810-1815 war von unglaublicher Qualität (Invent. 0241469)
The silk of this redingote from 1810-1815 was of gorgeous quality (invent. 0241469)
Die Seide schien das Licht regelrecht zu absorbieren und schimmerte immer wieder anders.
The silk seems to almost absorb the light and reflect new shades with every step.
Dieser Raum war durch eine Glasscheibe nicht zugänglich und die Kleider weiter hinten im Raum damit nur schwerlich im Detail zu erfassen.
This room was closed by a window pane, which made it impossible to see the dresses in the background in detail.
von lins nach rechts/from left to right:
Avondjapon (mogelijk trouwjapon) Zijde/Katoen ca. 1810 (Invent. 0394110)
Avondjapon Zijde ca.1807 - 1810 (Ivent. 0241402)
Galajapon Zijde met Silver ca. 1810 (Invent. 0722347)
Die kleine Rüsche am Ärmel von diesem Kleid (Invent. 0394110) bestand aus einem umgeschlagenen Stoffstreifen, sodass die Kante nicht ausfransen kann. Die Baumwolle ist von einer äußerst feinen, jedoch dichtgewebten Qualität.
The small ruffle on the sleeve of this dress (Invent. 0394110) is made of a folded strip of cotton, hence it couldn't fray. The cotton is of superfine, yet closely woven quality.
Detail des Galakleides (Invent. 0722347). Der Rücken wird geschnürt, jedoch ist dieser Teil unglaublich winzig und die Kordel ist sehr fein.
Das besondere Augenmerk meiner Leser möchte ich bei diesem Stück auf den Zuschnitt lenken. Die einzelnen Schnittteile zeigen, dass hier ein sparsamer Zuschnitt mehr gewichtet wird, als dem Muster zu folgen. Die kleinen Streifen weisen in alle möglichen Richtungen.
Detail of the Gala dress (Invent. 0722347). The back is laced, but it's an incredibly tiny pattern pice and the cording was superfine.
I'd like to point out the cut of the pattern pieces to my readers. The pieces of the back and side reveal, that a thrifty cut of the yardage is more important than matching patterns. The little stripes show in various directions.
Ein weiteres, sehr interessantes Detail an diesem Kleid ist die Schleppe. Der Rand wird nicht nach innen untergeschlagen und vernäht, sondern etwa 2 cm nach außen, sodass die Kante die linke Seite des Stoffes zeigt.
Die Silberlahnarbeit ist nicht direkt in den Stoff gearbeitet, sondern auf eine Trägerspitze aufgelegt, die nur an einigen Stellen aufgenäht wurde (und kann bei Bedarf abgenommen werden). Das erlaubt, den Rockteil des Kleides zu reinigen.
Another highly interesting detail of this trained dress. The edge of the train wasn't folded to the inside and stitchted down, but it was folded to the outside at a little less than 1 inch wide, hence the edge showed the left side of the silk fabric.
The silver embroidery isn't stitched on top of the silk, but is worked on fine lace, which is attached to the train with a few stitches (easy to unpick). This allows that the train/skirt can be cleaned.