(grammatisch nicht ganz einwandfrei, aber auf den Punkt gebracht)
…ein offenes Geheimnis: unter anderem löste das Interesse an den Romanen (und Filmen) von Jane Austen unsere Begeisterung für die Kleidung und das Leben um 1800 aus. Und natürlich sind es besonders die Heldinnen, die wir am meisten bewundern.
Aber während Lizzie, Eleonor, Marianne, Emma und selbst Anne in den Büchern Teens oder Mitte zwanzig sind, haben wir doch schon etwa zwanzig Jahre Lebenserfahrung mehr vorzuweisen.
Aus diesem Grund sinnieren Andrea und ich ab und an darüber, uns bei den Kleidern stattdessen eher an Mrs Bennet und Mrs Dashwood zu orientieren und unseren „Jahrmarkt der kleinen Eitelkeiten“ mit einer Haube, gedeckten Farben und nötigen Accessoires zu überwinden. Aber verhielt es sich mit der Mode wirklich so?!
Eine wunderbare Entwicklung bezüglich des Alterns und dem Wandel der Mode findet man in diesem Zusammenhang bei der einstigen Fashionikone Mme de Récamier (1777-1849).
…one reason for being interested in the clothing around 1800 surely has been the influence of the novels from Jane Austen and the movies. And of course we especially admire the heroines.
But while Lizzie, Eleonor, Marianne, Emma and even Anne are teens or in their early and mid twenties, we’re almost twenty years their senior.
Due to this matter of fact Andrea and I often wonder and ponder wether it wouldn’t be more becoming for us to choose dresses in the style of Mrs Bennet or Mrs Dashwood and thus fight down our minor outburst of „vanity fair“ with caps, darker colors and such accessories. But was the fashion back then really like that?!
A wonderful insight how age and changing fashions influence a woman we’ll find in the early 19th century fashion icon Mme de Récamier (1777-1849).
Juliette de Récamier (J.L. David) um 1800 mit Anfang zwanzig
in her early twenties
in her mid twenties
um 1812-1814 (N.Dun) mit Mitte dreißig
in her mid thirties
nach 1820 (A.J.Gros) in den vierzigern
in her forties
Wie halten es unsere Leser? Fällt es aus Gründen der Authentizität leicht ja zu Haube und Rüsche zu sagen?
Do our gentle readers consider these thoughts, too?
In aspect of authenticity do you mind having caps and ruffles?
EDIT 22.06.2011
Ein Dank an unsere Leser: Durch die wunderbaren Kommentare sind wir ins Grübeln darüber geraten, wann denn in der Zeit des Empire/Regency altersgemäß ein Umdenken im Kleidungsstil stattfand (Anne Elliot wurde ja mit ihren 27/28 Jahren bereits als "älter" bezeichnet") und vor allem: fand dieser überhaupt statt? Gab es tatsächlich die Mode für reifere Damen? Und was hat sie ausgmeacht?
Many thanks to our readers: Due to the immensly interesting comments we started pondering anew about the question at what age in Empire/Regency a woman supposedly started to dress in a different way (Anne Elliot was regarded as "old" being just 27/28) and furthermore: was there really a difference in dressing during the stages of life? And how would we describe the difference?
EDIT 22.06.2011
Ein Dank an unsere Leser: Durch die wunderbaren Kommentare sind wir ins Grübeln darüber geraten, wann denn in der Zeit des Empire/Regency altersgemäß ein Umdenken im Kleidungsstil stattfand (Anne Elliot wurde ja mit ihren 27/28 Jahren bereits als "älter" bezeichnet") und vor allem: fand dieser überhaupt statt? Gab es tatsächlich die Mode für reifere Damen? Und was hat sie ausgmeacht?
Many thanks to our readers: Due to the immensly interesting comments we started pondering anew about the question at what age in Empire/Regency a woman supposedly started to dress in a different way (Anne Elliot was regarded as "old" being just 27/28) and furthermore: was there really a difference in dressing during the stages of life? And how would we describe the difference?
Also ich bin immer für Hauben und Rüschen müssen ja auch nicht zwangsläufig betulich aussehen ;)
AntwortenLöschenGenau die selben Gedankengänge hatte ich letztens auch! Die Kleidung der Heldinnen ist altersgemäß nicht mehr passend für mich. Und wenn man verheiratet ist, ist man nun mal unter der Haube, deshalb werde ich mir auch eine zulegen. Mir gefällt übrigens Mrs. Gardiner ganz gut.
AntwortenLöschenI think about this often. I'm 31, but so far I've been able to pass as being in my late 20's. I don't think this will be for very long. I've recently started thinking about caps, etc. I'm trying to convince myself that the fashions of the older ladies are just as interesting (although not as free) as the fashions of the younger ladies.
AntwortenLöschenHast Du auch bedacht, dass die Haube nicht nur eine Sache des Alters war, sondern auch der Mode? Schließlich ist Juliette de Récamier nicht nur älter geworden und hat sich deshalb auf den Bildern verändert, sondern die Mode hat sich weiterentwickelt (riesige Puffärmel, höhere Krägen etc.). Ich habe es jetzt nicht nachgeschaut, könnte mir aber vorstellen, dass die Haube nicht nur eine Sache des Alters ist. Schließlich liegen zwischen den Bildern auch mehr als 20 Jahre. Wenn ich Kleidung um 1800 tragen möchte, dann orientiere ich mich auch an dieser Zeit und nicht 20 Jahre später. Also diese Riesenbuffs kämen für mich nicht in Frage. Lieber keine Haube - auch mit 40.
AntwortenLöschenLG Susanne
Wow - Vielen Dank für die interessanten Kommentare. Übrigens beziehe ich mich in meinem Eintrag vor allem auf die Alltagsgarderobe (nicht die formelle Kleidung). Um bei Jane Austen zu bleiben, auch sie hat – ihren Briefen zufolge – im Haus oftmals aus rein praktischen Erwägungen eine Haube getragen, obwohl sie nie verheiratet war.
AntwortenLöschenBeim Durchblättern von Büchern und Websites habe ich eher mehr Frauen in der Zeit von 1800-1815 ohne Haube als mit entdeckt - was natürlich auch daran liegt, dass es sich meist eher um offizielle/formelle Potraits handelt (und Hauben dort nur bei tatsächlich älteren Damen zu sehen sind)
Eine weitere Entdeckung: wie auch in heutigen Zeiten dienten stets vornehmlich junge Frauen als Modelle auf den Modekupfern. Die Inspirationen für alle Altersschichten hatte also die gleiche Grundlage, also blieb doch nur die Wahl von Farben, Stoffen und Accessoires um sich dem Alter entsprechend zu kleiden.
Wow - Thank you for your interesting comments. In my recent post I’ve mainly referred to the daywear (not the formal attire). To stick with Jane Austen, according to her letters she was usually also wearing a cap at home for practical reasons, although she was never married.
While leafing through books and websites you’ll actually find more woman without caps than with caps - considering the fact that most paintings show formal attire and thus no caps (accept for very old women).
One further discovery: very much like today you’ll almost always see young women in the fashion plates. The inspiration for all age groups was the same, so it was appearently up to the choice of colors, fabrics and accessoiries to make a difference.
Sabine
Ich muss Susanne zustimmen! Daran hatte ich auch schon gedacht. Selbst Damen zweifelhaften Rufes trugen in den 1810ern monströse Hauben auf der Promenade (habe die Tage wiedermal ein Aquarell aus der Zeit im Schaufenster eines Antiquitätenhändlers besabbert ;)
AntwortenLöschenJa, da habt ihr beiden durchaus recht: die Mode spielt natürlich auch eine Rolle, immerhin waren in der 2. Dekade ja auch Hauben (Cornettes) die eher an Babyhäubchen erinnerten en vogue, aber wie hat sich eine ältere Dame modemäßig von jüngeren Damen unterschieden?!
AntwortenLöschenIch habe hier ein Bild, da trägt eine reife Dame um 1815 ein himmelblaues Kleid - und eine Haube:)
Vielleicht hätten wir nicht so expliziet auf "Hauben" anspielen sollen. Die Frage, die wir uns u.a. gestellt haben: wenn man zwei komplette Ensembles nebeneinander ausgebreitet sieht, kann man dadurch auf das Alter der Trägerin schließen? Wie ging man in den unterschiedlichen Alterstufen mit Modekupfern bzw der Mode im Allgemeinen um...usw...
Sabine
Zudem bildet man ja meist den "Idealtyp" nach, also die Frau, die sich Modekupfer und die neusten Moden leisten konnte...sicherlich sah es in einer einfachen Familie (gerade in einem kleinen Ort wie meiner Heimatstadt) wieder völlig anders aus und die Kleidung orientierte sich eher (wenn überhaupt) mit einiger Verspätung am Zeitgeist. Leider sind lokal nur Porträts aus den 1830/1840 erhalten, aber hier sieht man schon deutlich, dass selbst Damen, die es sich leisten konnten ein Porträt von sich anfertigen zu lassen, nicht gerade nach Modekupfern gekleidet waren, sondern gedeckte Farben bevorzugten. Ein interssantes, wenngleich auch weitläufiges Thema, gell?!
AntwortenLöschenSabine
Some of the caps of the time were very pretty, some positively bizarre, and some were downright ugly. I hope I can make one that is pretty when I attempt it!
AntwortenLöschenMaybe the older lady was pleased with the fashion for high necklines and ruffles, as a means of hiding an increasingy wrinkly neck.
ich glaube es kam auch oft darauf an ob eine dame verheiratet und mutter war oder nicht, denn als hausfrau und mutter konnte auch eine 16 jaehrige haube tragen..... da ich verheiratet bin und mutter dazu hab ich mich dann leztes jahr nach meinem 30. dazu durchgerunegn eine haube zu machen und manchmal auch zu tragen, aber nur eine ganz keine!
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